Berlin. Web 2.0-Plattformen wie Facebook oder Xing leben von den persönlichen Eintragungen ihrer Teilnehmer. Bisher besteht wenig Möglichkeiten, diese nachträglich wieder zu löschen. Nach einer Attacke der deutschen Verbraucherschützer auf mehrere Plattformen erklärt sich nun Xing bereit, die Rückkehr in die Anonymität zu ermöglichen.
Das deutsche Karriere-Portal Xing sieht sich damit als Vorreiter. Das Problem, dass Daten- und Verbraucherschützer mit sozialen Netzwerken haben, ist der Ewigkeitscharakter der Eintragungen: Wer etwa als Jugendlicher auf Facebook Party-Fotos sehr persönlichen Charakters veröffentlicht, muss damit rechnen, da ss ihm diese noch Jahrzehnte später im Web nachhängen -und z.B. auch Geschäftspartnern oder potentiellen Arbeitgebern bekannt sind.
Es muss für den einzelnen User also möglich sein, diese Daten vor dem Zugriff von unerwünschten Personen zu schützen und sie auch teilweise oder gänzlich zurückzunehmen, lautet die Quintessenz der Forderung. Die Business-Plattform Xing will dies nun ermöglichen. Dazu gehört auch, dass Einträge in Diskussionsforen künftig gelöscht werden können.
Die deutschen Verbraucherzentralen haben vor kurzem gleich mehrere soziale Netzwerke zu mehr Datenschutz aufgefordert, darunter neben Xing die großen Marktführer Facebook und MySpace. Allein Xing hat derzeit 7,5 Millionen User in mehreren Ländern, darunter auch Österreich.