Tel Aviv. Neue Daten zur Arbeitslosigkeit unter Rechtsanwälten lassen die Branche in Israel „schlecht schlafen“, drückt es das Informationsportal Globes aus. Zwischen 1990 und Anfang 2009 stieg die Zahl der Anwälte in dem Land rasant von 10.697 auf 40.469. Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es mehr Anwälte im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung. Doch die Wirtschaftskrise ändert alles: allein in der ersten Jahreshälfte 2009 brauchte fast ein Zehntel der Anwälte einen neuen Job.
In den letzten zehn Jahren haben in dem Land im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr Anwälte ihre Tätigkeit aufgenommen als in jedem anderen Land, so Globes (Link). 3500 frischgebackene Berufsangehörige kommen pro Jahr dazu. Nun schlägt die israelische Rechtsanwältevereinigung unter anderem eine Verlängerung der Ausbildungszeiten und verpflichtende Spezialisierungskurse bzw. Eingangsprüfungen für bestimmte Tätigkeitsbereiche vor. Zwar gibt es keine konkreten Arbeitslosenzahlen, doch die Jobvermittlung der israelischen Rechtsanwaltskammer gibt bekannt, allein in der ersten Jahreshälfte 2009 nicht weniger als 3602 Jobsuchende betreut zu haben. Im Gesamtjahr 2008 waren es nur 2130, und im Jahr 2007 nur 1494.
Hoffnung auf Erholung
Auch aus den USA und anderen Ländern sind steigende Zahlen arbeitssuchender Rechtsanwälte bekannt. Immerhin – mit der Hoffnung auf ein Anspringen der Konjunktur kehrt auch die Hoffnung auf eine Trendwende ein. In Israel ortet die Anwaltskammer seit zwei Monaten nun wieder steigende Angebote freier Stellen.