Wien. Seit zehn Tagen liegen die Richtlinien der Kontrollbank für eine staatliche Haftungsübernahme bei Firmenkrediten vor. Das Interesse ist hoch, meldet Bank Austria-Vorstand Helmut Bernkopf: Allein bei der Bank Austria haben die Industriekonzerne bereits Interesse deponiert, für Verbindlichkeiten von drei Milliarden Euro die Republik haften zu lassen.
Nach dem neuen Unternehmensgarantiegesetz – in Langfassung heißt es „Unternehmensliquiditätsstärkungsgesetz“ (ULSG) – managt die Oesterreichische Kontrollbank (OeKB) die staatlichen Garantien für Verbindlichkeiten von Industriebetrieben, so wie sie das bereits für die staatlichen Exportgarantien tut. Und das Interesse der heimischen Wirtschaft an dem insgesamt 10 Milliarden Euro schweren Garantievolumen ist hoch: So haben allein die Firmenkundenbetreuer der Bank Austria in den letzten Wochen von Seiten der Unternehmen Vormerkungen in Höhe von über 3 Milliarden Euro entgegengenommen, teilt die Bank Austria in einer Aussendung mit. „Diese werden jetzt raschest in die vorgesehene Antragsform gebracht und dann der OeKB zur Entscheidung weitergeleitet“, heißt es.
Vielfältig und gesund
Die bisherigen Vormerkungen stammen aus allen Wirtschaftsbranchen. An den ersten vier Informationsveranstaltungen der Bank Austria zum ULSG haben Vertreter von rund 100 Unternehmen teilgenommen. Helmut Bernkopf, Bank Austria Vorstand für das Corporate & Investment Banking: „Die Haftungsübernahme durch den Finanzminister hat sich in schwierigen Zeiten als Instrument zur Ankurbelung der Wirtschaft bewährt.“ Die Firmen auf der Vormerkliste hätten prinzipiell bisher gut gewirtschaftet, betont er. Die nachhaltig stabile Situation eines Unternehmens zählt auch zu den Voraussetzungen für die Gewährung einer Staatsgarantie, denn die ist prinzipiell nur als Liquiditäts-Stärkungsmittel in Krisenzeiten und nicht als Sanierungsinstrument gedacht.
Link: Informationsseite der OeKB zur Gewährung von Unternehmensgarantien