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Zu .com, .at und .net gesellen sich bald bis zu 2000 neue Top-Level-Domains

©ejn
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Wien. Die internationale Domainverwaltungsbehörde ICANN will bei Top-Level-Domains alle Schleusen öffnen: Ab dem Frühjahr 2010 sollen bis zu 2000 neue Top-Level-Domains (TLDs) zugelassen werden. Künftig sollen auch regionale  und Marken-Domains zugelassen werden – was aber heftig umstritten ist.

Schätzungen zufolge sind im geplanten neuen Schema über 2.000 neue TLDs wie etwa .wien, .eco oder auch .greenpeace möglich. Wie von Seiten der österreichischen Registrierungsstelle nic.at sowie des ISPA (Dachverband der österreichischen Internet Service Provider) betont wird, soll eine Registrierung ab dem Frühjahr 2010 möglich sein.

Darf es .cocacola geben? Und für wen?

Regionale- und Markendomains sind aber schon im Vorfeld heftig umkämpft, so der Tenor auf einer heute, Dienstag, eigens anberaumten Pressekonferenz. „Fakt ist, dass die Registrierung einer eigenen Top-Level-Domain mit einem erheblichen finanziellen Aufwand verbunden ist. Es ist daher wichtig, dass Mittel und Unterstützung – auch von Seiten der Politik und Verwaltung – für Domains wie .salzburg, .tirol oder .vienna vorhanden sind“, sagt Richard Wein, Geschäftsführer von nic.at.

Die Experten erwarten trotz hoher Kosten von 185.000 Dollar und mehr, dass die Vergabe nicht gänzlich reibungslos verlaufen wird. „Weltweit gibt es mehr als 20 Städte, die den Namen Vienna tragen. Wer sich nun die TLD .vienna sichern kann, hängt darum von der Bewerbung ab. Dass es die österreichische Hauptstadt wird, ist aber nicht gesichert“, gibt Wein zu bedenken.

Für .vienna gibt es weltweit 20 Kandidaten

Das Risiko einer Ablehnung ließe sich nicht exakt beziffern, obgleich diejenigen, die zuerst beantragen würden, mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch den Zuschlag bekämen. „Die Akkreditierung von neuen TLDs für sich genommen ist durch die Bewerbungsvorschriften und -Auflagen von ICANN grundsätzlich geregelt. Als schwieriger könnte sich die Abklärung von Markenrechten bei der Registrierung von Markennamen unter den neuen Domains erweisen“, meint Hans Peter Oswald, Geschäftsführer von Secura, dem Betreiber der Registrierungswebseite domainregistry.de auf Nachfrage von pressetext. „Es kursierten zahlreiche Ideen, um Domain-Grabbing zu verhindern, wie etwa den Registrar zu verpflichten, eine zentrale Datenbank hinsichtlich von Markeninhaberrechten zu konsultieren, bevor einer Bewerbung stattgegeben wird. Bislang konnte das Vorhaben einer Marken-Datenbank aber nicht länderübergreifend umgesetzt werden, weil es in manchen Ländern keine Möglichkeit gibt, Markenregistrierungen online zu prüfen“, so der Experte weiter. Die Befürworter argumentieren damit, dass das Internet immer lokaler werde: Domains wie .berlin seien eine ideale Möglichkeit, um diesem Trend zu begegnen.

Mittlerweile gibt es weltweit über 900 ICANN-Registrare, die nahe an den Menschen, Kulturen und Märkten für kulturelle Entsprechungen sorgen können. Schließlich wird auch das auf vertraglichen Beziehungen beruhende Naheverhältnis der ICANN zur US-Regierung von Expertenseite differenziert betrachtet. Einerseits sei die größtmögliche Unabhängigkeit der ICANN ein erstrebenswertes Ziel, andererseits sichere die Verwaltung der Vereinigten Staaten das für zahlreiche Internetakteure typische libertäre Freiheitsverständnis, was etwa im Falle von Staaten, die in Form von Zensuren und Filtern eine anderes Verhältnis zum Internet pflegen, wohl nicht der Fall wäre. (pte)

Link: ICANN

Link: NIC.at (Österreich)

Link: ISPA (Österreich)

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