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Recht

Europäische Aktiengesellschaft bei deutschen Industriekonzernen im Vormarsch

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Bonn. Die Wirtschaftskrise hat in Deutschland den Trend zur Europäischen Aktiengesellschaft rasant beschleunigt. Im November 2009 waren bereits 109 Unternehmen mit der Rechtsform Societas Europaea (SE) im Handelsregister eingetragen, meldet der deutsche Firmenhüllen-Anbieter Foratis AG. Davon kamen 46 in den letzten zwölf Monaten dazu.

So entschieden sich neben deutschen Konzernen wie dem Fahrzeugbauer MAN, dem Marktforscher GfK, dem Chemieproduzent SGL Carbon und dem Hersteller von Hygieneprodukten SCA Hygiene Products jüngst auch etliche Familienunternehmen wie die Schuhdynastie Deichmann und der Antriebs- und Automationsspezialist Lenze für die SE. 2009 gründeten zudem so bekannte Privatinvestoren wie die BMW-Anteilseignerin Susanne Klatten und ihr Bruder Stefan Quandt eigene SE-Holdings. „Das Plus von über 40 Prozent SE-Neugründungen spiegelt den gestiegenen Wachstumsdruck in der Wirtschaft wider und den Wunsch, die Vorteile der verschiedenen Standorte auch innerhalb Europas flexibler nutzen zu können“, sagt Ulrich Tödtmann, Vorstand der Foratis AG. Wachstum lasse sich für viele Unternehmen nur durch eine weitere Internationalisierung ihrer Geschäftsmodelle erreichen.

Im Süden besonders viele SE

Hochburg des SE-Booms in Deutschland ist Bayern. Vor allem in München – dem Stammsitz vieler Private Equity-Häuser – hat sich eine neue Szene von Privatinvestoren etabliert. „Statt ihr Geld den Banken zu überlassen, investieren sie ihr Kapital lieber in eigene SE-Vermögensverwaltungs- und Beteiligungsgesellschaften, um es europaweit für sich arbeiten zu lassen“, meint Tödtmann.

Auf Platz zwei der SE-Boomregionen rangiert Nordrhein-Westfalen. In Düsseldorf und dem Ruhrgebiet – dem Sitz der großen Industrie- und Handelskonzerne in Deutschland – ist das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Internationalisierung offenbar besonders hoch. Auf Platz 3 rangiert die Bundeshauptstadt Berlin als Drehkreuz nach Osteuropa.

Eine SE spare viel Bürokratie und sei eine ideale Transaktionsplattform für Fusionen und grenzübergreifende Kooperationen. „Vor allem aber können Unternehmen ihre Standorte überall in Europa mit einer einzigen Rechtsstruktur, einer einheitlichen Geschäftsführung und einem einheitlichen Berichtssystem steuern“, heißt es in einer Aussendung.

Die europaweite Rechtsform der SE wurde vor fünf Jahren eingeführt, um paneuropäisch aufgestellte Unternehmen zu ermöglichen. Die Foratis AG selbst mit Sitz in Bonn ist nach eigenen Angaben ein deutschlandweit führendes Unternehmen für den Vertrieb von Vorratsgesellschaften: bereits fertig gegründete, aber noch nicht geschäftlich aktive Unternehmen, die Käufer übernehmen können und damit umgehend handlungsfähig sind. Neben den deutschen Geschäftsformen wie GmbH und AG gehören europäische und internationale Gesellschaften zum Angebotsportfolio. Die Foratis ist eine 100-prozentige Tochter des börsennotierten Prozessfinanzierers Foris AG.

Link: Foratis

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