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Recht

Flaue Zeiten für Wirtschaftsanwälte: Unser Konzept bewährt sich, sagt Freshfields

Thomas Kustor, Freshfields

Wien. Die internationale Wirtschaftskanzlei Freshfields Bruckhaus Deringer setzt auf internationale Fachgruppen, die bei Bedarf eingeschaltet werden – und nicht auf ein ausgedehntes Netz von regionalen Büros, wie es etwa viele österreichische Kanzleien in Zentral- und Osteuropa aufgebaut haben. „In der aktuellen Situation, in der die Zeiten für Wirtschaftsanwälte härter geworden sind, erweist sich unser Konzept als Vorteil“, meint Freshfields-Partner Thomas Kustor.

Neu am Markt eingeführt wird von Freshfields gerade eine internationale Einheit zur Bearbeitung von Behörden-Ermittlungen gegen internationale Konzerne. Kustor ist Statthalter dafür in Österreich. Insgesamt umfasst das Team 145 Anwälte.

Die Finanzmarktkrise ist an der erfolgsverwöhnte Mergers & Acquisitions-Sparte der Wirtschaftskanzleien, aber auch anderen Rechtsbereichen nicht spurlos vorübergezogen, heißt es bei den Freshfields-Experten. Lukrative große Deals wie Börsegänge gingen stark zurück (in Österreich hat es seit Jahren kein Initial Public Offering, IPO mehr gegeben). Gleichzeitig stellte die Krise große Anforderungen und nie gekannte Aufgaben an die Anwälte.

„This was a year to test any law firm“, fasst es der internationale Freshfields-CEO Ted Burke in seinem Bericht zum Geschäftsjahr 2009 zusammen. Freshfields hat u.a. in Deutschland die Bundesregierung beim Finanzmarktstabilisierungsprogramm („Banken-Rettungspaket“) am Höhepunkt der Finanzmarktkrise beraten.

Auf die großen Wirtschaftskanzleien in Österreich hat die Krise ebenfalls Auswirkungen. Rochaden bzw. Austritte von Partnern bei österreichischen Branchengrößen wie DLA Piper fallen in letzter Zeit ins Auge.

„Wir machen es wie die Rolling Stones“

Einer der Faktoren, die eine Großkanzlei in flaueren Zeiten belasten können, ist ein großes Netz von lokalen Büros. „Das kostet Geld, und wir meinen dass es nicht wirklich nötig ist. Wir setzen auf lokale Partner zur lokalen Betreuung, und auf internationale Arbeitsgruppen, die wenn nötig ihre Expertise einbringen“, sagt Kustor. Die Idee sei die gleiche wie hinter den Konzerttourneen der Rolling Stones: „Die fliegen auch ein, wenn ein Konzert fällig ist, wohnen aber nicht ständig hier. Unsere Experten machen es genau so – nur dass sie nicht singen.“

Die neue grenzübergreifende Fachgruppe „Internationale Ermittlungen“ bündelt Freshfields-Anwälte aus den Bereichen

  • Gesellschaftsrecht/M&A
  • Konfliktlösung
  • Finanzdienstleistungen
  • Kartellrecht und Außenhandel
  • Steuern
  • Arbeitsrecht
  • Geistiges Eigentum

Gebündelt wird vor allem die Expertise für sogenannte interne Ermittlungen. „Ausgehend von den USA ist es immer mehr üblich, dass Behörden den Unternehmen eine interne Ermittlung zu einem bestimmten Thema vorschreiben. Oder das Unternehmen stößt selbst auf einen Sachverhalt und ist gezwungen zu ermitteln. Das betrifft auch österreichische Unternehmen immer stärker, gerade wenn sie börsenotiert sind oder international tätig.“

Auch Siemens musste ermitteln lassen

Prominente Beispiele sind etwa die Korruptionsermittlungen, die der Weltkonzern Siemens nicht zuletzt auf Druck von US-Behörden im eigenen Haus durchführen ließ, und die gewaltige Kosten und Strafzahlungen verursachten. Die Freshfields-Fachgruppe „Interne Ermittlungen“ kann auf internationale Behördenermittlungen gegen ein Unternehmen reagieren, ist aber vor allem dazu da, kurzfristig grenzüberschreitende interne Untersuchungen für Mandaten durchzuführen. Dabei werden die jeweils einschlägigen Bestimmungen zur Korruptionsbekämpfung (z.B. der amerikanische Foreign Legal Corrupt Practicies Act oder das EU-Bestechungsgesetz) berücksichtigt, ebenso unternehmensbezogene Meldepflichten, Corporate Governance und Börseaufsichtsverfahren.  Der erwünschte Effekt: „In der Regel eine Verminderung drohender Geldbußen und eine Reduzierung möglicher vergaberechtlicher Konsequenzen.“

Freshfields-Experte Dr. Kustor: „Allein in den USA haben laut einer Erhebung 2009 das Justizministerium und die Börseaufsicht SEC bei 97 Unternehmen ermittelt. Davon stammen 32 nicht aus den USA.“ Daher die Notwendigkeit solcher grenzüberschreitender Arbeitsgruppen. Freshfields hat weitere u.a. in den Bereichen Finanzen, Arbeitsrecht und Streitschlichtung.

Link: Freshfields Bruckhaus Deringer

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