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Recht

Prozessfinanzierer Foris 2009 mit weniger Umsatz, aber mehr neuen Aufträgen

Bonn/Wien. Der juristische Dienstleister Foris AG, in Österreich bekannt durch seine Finanzierung der VKI-Sammelklagen gegen den AWD, hat den Geschäftsbericht 2009 vorgelegt. Der Umsatz lag im Vorjahr mit 18,65 Mio. Euro deutlich tiefer als 2008, als noch 25,83 Mio. Euro umgesetzt wurden.

Allerdings hat sich 2009 der Auftragseingang im Kernbereich Prozessfinanzierung stark erhöht. Daraus können jedoch naturgemäß erst mit Verzögerung Einnahmen resultieren, so Foris: sobald man die entsprechenden Prozesse für sich entschieden habe.

Es sei gelungen, „das Jahr der Wirtschaftskrise aufzufangen und mit einem positiven Geschäftsergebnis abzuschließen“, erklärt Ulrich Tödtmann, Vorstand der Foris AG. „In einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld sehen unsere Kunden in uns einen verlässlichen und seriösen Geschäftspartner. Das zeigt sich unter anderem in einem steigenden Auftragseingang im Bereich Prozessfinanzierung.“ Laut eigenen Angaben ist Foris der größte konzernunabhängige Prozessfinanzierer in Deutschland.

Starke Töchter

Den größten Anteil am Umsatz 2009 trugen die beiden Foris-Tochtergesellschaften Foratis AG (Verkauf von Vorratsgesellschaften) und Go Ahead GmbH (Gründung und Services für Limiteds und Unternehmergesellschaften). Zusammen erzielten diese beiden Geschäftsbereiche ein Ergebnis von 15,81 Millionen Euro (Vorjahr 22,16 Millionen Euro), teilt Foris mit.

In der Prozessfinanzierung sank der Umsatz gegenüber 2008 um 800.000 auf 2,44 Millionen Euro (Vorjahr 3,25 Millionen Euro). Der Foris Übersetzungsdienst (seit März 2010 Foris lingua) steuerte weitere 230.000 Euro bei, im Vorjahr waren es rund 300.000 Euro.

Der Jahresüberschuss ging um 23 Prozent auf 1,7 Mio. Euro zurück, das Ergebnis je Aktie liegt bei 0,29 Euro (Vorjahr 0,38 €). „Als Unternehmen für juristische und wirtschaftsnahe Dienstleistungen hat die Wirtschafts- und Finanzkrise auch unser Ergebnis beeinflusst“, erklärt Tödtmann. „Vor diesem Hintergrund und mit Blick auf die Herausforderungen unseres Wachstumskurses werden wir deshalb in diesem Jahr noch keine Dividende ausschütten.“

Die Börse Düsseldorf hat Foris im Herbst 2009 in den NRW-Mix aufgenommen. Damit zählt das Bonner Unternehmen offiziell zu den 50 größten börsennotierten Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, die nicht bereits im DAX 30 verzeichnet sind, wie betont wird.

„Verlässlicher Finanzpartner für Kläger“

Im Kerngeschäft, der Prozessfinanzierung, hat Foris die Krise „konsequent als Chance genutzt“, wie es in einer Aussendung heißt. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen über 70 Mio. Euro Streitwertvolumen neu in Finanzierung genommen. Die Finanzierung der VKI-Sammelklagen in Österreich repräsentiert mehr als die Hälfte dieser Größenordnung.

Gegenüber 2008 hat sich der Auftragseingang mehr als verdoppelt, so Foris. Dem Charakter der langfristigen Risikofinanzierung entsprechend könne sich diese Entwicklung „naturgemäß erst in künftigen Geschäftsjahren im Ergebnis niederschlagen“.

Auch die Zahl der Finanzierungsanfragen ist im Vergleich zum Vorjahr um rund 40 Prozent gestiegen. „Damit hat sich die Prognose bestätigt, dass in der Krise Kläger, die ihre Ansprüche gerichtlich durchsetzen wollen, noch intensiver nach einem starken und verlässlichen Finanzpartner Ausschau halten“, so Tödtmann.

Ziel Wachstum

Wachstumsmöglichkeiten sieht man nun u.a. auch im Geschäftsbereich des Verkaufs von Vorratsgesellschaften, wo neben den „Klassikern, also GmbH, GmbH & Co. KG, AG und KG“ auch die europäische Aktiengesellschaft (Societas Europaea, SE) verstärkt nachgefragt werde.

Nun steht laut Tödtmann „der Ausbau profitablen Wachstums in allen Geschäftsbereichen mit dem Ziel, Unternehmenswert und Aktienkurs kontinuierlich zu steigern und mittelfristig unsere Aktionäre durch eine Dividende an den Geschäftserfolgen teilhaben zu lassen“ auf dem Programm. Dazu sollen auch die Vertriebsaktivitäten weiter gestärkt werden.

Link: Foris AG

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