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Recht

Kostenloser Nachhaltigkeits-Check für Mitglieder des Bundesverbandes deutscher Stiftungen

Robert Haßler, CEO oekom research

München. Die Rating-Agentur oekom research AG wurde soeben Projektpartner des Bundesverbandes deutscher Stiftungen: man „wolle die Mitglieder des Verbandes bei der Berücksichtigung sozialer und umweltbezogener Aspekte in ihrer Kapitalanlage unterstützen“, so oekom research.

Dazu biete man den 3.400 Mitgliedern einen kostenlosen Portfolio-Check in Bezug auf Nachhaltigkeitskriterien an. Dieser sei in Zukunft auch in Österreich denkbar, heißt es.

Viele institutionelle Investoren würden seit längerer Zeit derartige Kriterien in ihre Anlageentscheidungen mit einbeziehen, erklärt oekom research. Auch Stiftungen würden sich verstärkt dem Thema öffnen, hätten aber oftmals noch Beratungsbedarf. „Dabei bieten nachhaltige Anlagen gerade den Stiftungen handfeste Vorteile“, meint Robert Haßler, CEO von oekom research.

Dazu zähle insbesondere die aktive Förderung des sozialen, kulturellen oder umweltbezogenen Stiftungszwecks durch gezielte Investments in Aktien und Rentenpapiere von Emittenten, die im Sinne des Stiftungszwecks agieren, heißt es.

Reputationsrisiken sollen vermieden werden

Außerdem würden sich Reputationsrisiken wie im Fall der niederländischen Krebsstiftung KWF Kankerbestrijding vermeiden lassen, meint Haßler. Diese hatte einen Teil ihrer Kapitalanlagen in Tabakunternehmen investiert, was in der niederländischen Öffentlichkeit für großes Aufsehen gesorgt und die Stiftungsmanager in Erklärungsnot gebracht hätte.

Durch die Nutzung von ökologischen oder sozialen Ausschlusskriterien bei der Auswahl der Anlageobjekte und deren konsequente Anwendung liesen sich solche Situationen und die damit verbundenen Reputationsverluste vermeiden.

Auf der anderen Seite sichere sich die nachhaltig anlegende Stiftung auch Renditechancen meint oekom research: man verweist auf zahlreiche Studien die belegt haben sollen, dass nachhaltige Kapitalanlagen eine vergleichbare Rendite wie konventionelle Anlagen erzielen können, so oekom research.

Im Rahmen der neuen Kooperation will oekom research den Mitgliedern des deutschen Stiftungsverbandes ein kostenloses Screening ihres Portfolios („Nachhaltigkeitsscreening“) anbieten. „Die Analyse ermöglicht es Stiftungsgremien, über die Einbeziehung sozialer, umweltbezogener und kultureller Kriterien zu entscheiden und ein eigenes Nachhaltigkeitsverständnis zu erarbeiten“, umschreibt Hermann Falk, Mitglied der Geschäftleitung beim Bundesverband, das Ziel des Angebots.

Auch für Österreich und die Schweiz denkbar

Laut oekom research wäre ein solcher Nachhaltigkeits-Check durchaus auch für österreichische oder Schweizer Stiftungen vorstellbar. Allerdings möchte man durch die Kooperation mit dem Bundesverband deutscher Stiftungen erst einmal Erfahrungen auf dem deutschen Stiftungsmarkt sammeln, bevor man den Stiftungen in der Schweiz oder in Österreich einen Portfolio-Check in Bezug auf Nachhaltigkeitskriterien anbiete, so oekom research.

Link: Bundesverband Deutscher Stiftungen

Link: oekom research

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