Open menu
Recht, Tipps

Europäisches Erbrechts-Portal startet: Informationen in 27 EU-Sprachen für Bürger und Rechtsprofis

Rudolf Kaindl © Österr. Notariatskammer

Brüssel/Wien. Das europäische Erbrechts-Portal www.erben-in-europa.at ist online.

Die neue Serviceplattform will EU-Bürgern und Rechtspraktiker umfassende Informationen über den korrekten Ablauf eines internationalen Nachlassverfahrens in den 27 EU-Mitgliedsstaaten sowie in Kroatien bieten. Der Service läuft in allen 23 EU-Amtssprachen.

Initiiert wurde das Projekt 2007 unter dem österreichischen Vorsitz im CNUE, dem Rat der Notariate der Europäischen Union. „Wir sind stolz, dass dieser vereinfachte Zugang zum europäischen Erbrecht in Zusammenarbeit der europäischen Notariate und in Partnerschaft mit der Europäischen Kommission umgesetzt wurde“, sagt Rudolf Kaindl, der derzeitige österreichische Vizepräsident der CNUE.

Auf dem Erbrechts-Portal finden Interessierte einfach und schnell erste Antworten auf Fragen wie

  • Welche Behörde ist zuständig? An wen muss ich mich wenden?
  • Welches Recht ist anwendbar? Kann ich das auf den Erbfall anwendbare Recht wählen?
  • Wer erbt in welcher Höhe, wenn kein Testament vorhanden ist?
  • Innerhalb welcher Grenzen kann ich über meinen Nachlass im Rahmen meines Testaments verfügen?
  • Wie wird ein Testament errichtet? Wie kann ich es registrieren lassen?
  • Wie und wann wird jemand Erbe?
  • Wie hoch ist die Erbschaftssteuer, die ich zahlen muss?

„Die neue Website ist ein optimales Hilfsmittel zur ersten Orientierung, bevor jemand zu seinem Notar geht“, sagt CNUE-Vizepräsident Kaindl.

Besserer Zugang zum Recht

Die Plattform wird regelmäßig aktualisiert und den gesetzgeberischen Entwicklungen auf europäischer und nationaler Ebene angepasst. Rechtspraktikern, die zunehmend mit grenzüberschreitenden Rechtsfragen konfrontiert sind, stehen detaillierte Informationen in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch über alle Länder der EU zur Verfügung.

Diese Initiative ist die erste ihrer Art und soll den EU-Bürgern zu mehr Transparenz und einem besseren Zugang zum Recht verhelfen, heißt es bei der Notariatskammer.

Mit den Erfahrungen daraus möchte Rudolf Kaindl auch andere Rechtsthemen verständlich und leicht zugänglich machen.

Link: www.erben-in-europa.at

Weitere Meldungen:

  1. Rechnungshof fordert mehr Tempo bei EU-Vertragsverletzungsverfahren
  2. Neues Präsidium für die Notare der Ostregion: Rein Wiener Besetzung
  3. Neue internationale Steuerregeln: ASW-Kurse ab 18. November
  4. Wolf Theiss eröffnet ein neues EU-Büro in Brüssel