Wien. Der neue österreichische Auto-Zulassungsschein im Scheckkarten-Format ist ab Anfang Dezember bei den Kfz-Zulassungsstellen bestellbar, meldet der Versicherungsverband.
Die alten Scheine behalten ihre Gültigkeit, auf Wunsch wird man aber künftig zwischen Papier- und Scheckkarten-Form wählen können. Die Fahrzeugzulassung selbst bleibt für Kunden so einfach wie bisher, betonen die Versicherer.
Bisher war der Schein aus mehrfach gefaltetem gelbem Papier, mit Anfang Dezember wird es das Zulassungsdokument aber auch im handlichen Scheckkartenformat geben: Die Zulassung ist die behördliche Registrierung eines Kraftfahrzeuges, erinnern die Versicherer in einer Aussendung; das Kfz darf erst nach der Zulassung auf Straßen mit öffentlichem Verkehr verwendet werden. Der Zulassungsschein muss bei Fahrten immer mitgeführt werden.
Neben der Handlichkeit soll der neue Zulassungsschein auch wesentlich fälschungssicherer sein als der alte. Er enthält wie sein Papier-Pendant alle notwendigen Angaben zum zugelassenen Fahrzeug. Die wichtigsten Daten wie z.B. Name und Adresse des Zulassungsbesitzers sowie das Fahrzeugkennzeichen sind aufgedruckt, die übrigen technischen Daten werden auf den integrierten Datenchip gespeichert und mit Lesegeräten abrufbar sein.
1.000 Kfz-Zulassungsstellen in Österreich
Für die Zulassung eines Fahrzeuges auf österreichischen Straßen sind die heimischen Kfz-Zulassungsstellen der Versicherungsunternehmen zuständig. Es gibt in Österreich rund 1.000 solcher Zulassungsstellen, ihre Adressen und Kontaktdaten findet man auf der Website des österreichischen Versicherungsverbandes VVO.
VVO-Generalsekretär Louis Norman-Audenhove: „Fahrzeugzulassungen können seit 1999 direkt über Zulassungsstellen der heimischen Kfz-Versicherer durchgeführt werden. Dieses System hat sich sehr bewährt: Als Fahrzeugbesitzer erspart man sich nicht nur den zusätzlichen Weg zu einer Behörde, meist wird einem die Zulassung als Service gleich vom persönlichen Versicherungsberater abgenommen. Und das jährlich fast 1,4 Millionen Mal – denn so häufig verarbeitet die EDV im österreichischen Versicherungsverband VVO heimische Zulassungsdaten.“
Wer ab 1. Dezember 2010 seinen Scheckkkarten-Zulassungsschein beantragt, erhält sofort eine vorläufige Papier-Version des Zulassungsscheins, der neue Scheckkarten-Zulassungsschein trifft innerhalb von zwei Wochen mit der Post ein, versprechen die Versicherer. Mit Eintreffen der neuen Karte verliert die vorübergehend ausgestellte Bestätigung ihre Gültigkeit.
Der neue Scheckkarten-Zulassungsschein wird von der österreichischen Staatsdruckerei produziert und ab Jänner 2011 ausgeliefert. Als Kostenbeitrag wurden 19,80 Euro festgelegt.
Verlust des Zulassungsscheins
Wenn der Zulassungsschein (Papier- oder Scheckkartenform) gestohlen wurde, kann man bei der Zulassungsstelle ein Duplikat beantragen. Bei einer Zulassungsbescheinigung aus Papier ist die Duplikatausstellung kostenlos; wenn man dagegen eine Zulassungsscheckkarte verliert (oder diese gestohlen wird), muss eine neue Karte beantragt werden, so der VVO.
Ein grundsätzlicher Sicherheitstipp gilt laut VVO unverändert weiter: Fahrzeugpapiere und Zulassungsschein nicht im Fahrzeug aufbewahren, um es Autodieben nicht unnötig leicht zu machen.
Mit der Einführung des Scheckkarten-Zulassungsscheins übernimmt Österreich eine Vorreiterrolle in Europa, so der ÖAMTC: Es gebe zwar eine Empfehlung der EU, aber von den 27 EU-Mitgliedsländern war bei der Umsetzung nur die Slowakei knapp schneller als Österreich, so ÖAMTC-Juristin Ursula Zelenka. Der Automobilklub befürwortet das Projekt.