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M&A, Recht

Deloitte ortet mehr M&A-Tätigkeit in Europa, doch Österreich noch schwach

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Wien. Die globale M&A Tätigkeit zeigte im ersten Halbjahr 2011 einen deutlichen Aufwärtstrend. Das weltweite Ansteigen der Transaktionsvolumina sei ein starker Indikator dafür, dass die Unternehmen wieder von einer nachhaltigen wirtschaftlichen Erholung ausgehen, so Deloitte Österreich.

Europa liegt unter den weltweiten Märkten 2011 gut; in Österreich entwickelte sich der M&A-Markt dagegen bisher schwach, so Deloitte: Das lasse sich aber noch aufholen.

Im ersten Halbjahr 2011 wurden von der internationalen Transaktionsdatenbank Mergermarket weltweit rund 5.700 M&A Transaktionen registriert. Damit ist zwar die absolute Anzahl der Transaktionen im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres leicht zurückgegangen, allerdings stieg das globale Transaktionsvolumen (gemessen als Summe der geleisteten Kaufpreise) im gleichen Zeitraum um 28% auf 1.161 Milliarden US Dollar.

Besonders stark war diese Entwicklung in Europa, wo das Transaktionsvolumen bei rund 2.700 erfassten Transaktionen um 58 Prozent auf 392 Milliarden US-Dollar gesteigert werden konnte und damit deutlich schneller wuchs als etwa in Asien, so Deloitte in einer Aussendung. „Diese starke Steigerung zeigt, dass die europäischen Unternehmen wieder bereit sind in strategisches Wachstum zu investieren und über ausreichend finanzielle Mittel verfügen um angemessene Kaufpreise zu zahlen. Die Wiederaufnahme der M&A-Tätigkeit beweist insbesondere das Vertrauen der Wirtschaft in einen längerfristigen Aufschwung, auch wenn das Volumen noch deutlich unter den Werten von 2006 und 2007 liegt“, so Albert Hannak, Partner und Head of M&A Advisory bei Deloitte Österreich.

Fonds treten stärker auf

Ein Teil dieses Wachstums kam von Private Equity-Fonds, die wieder deutlich aktiver am Markt agieren. Die großen Private Equity-Investoren konnten zuletzt erfolgreiche Exits tätigen und haben nun auch auf der Käuferseite wieder mehr Spielraum, so Deloitte. Im ersten Halbjahr 2011 haben Private Equity-Unternehmen weltweit Investments im Wert von 135 Milliarden US Dollar getätigt, der höchste Wert seit 2008. Ihr Anteil am gesamten Transaktionsvolumen stieg damit von 9,8 auf 11,7 Prozent. Trotzdem ist ihr Engagement immer noch deutlich geringer als in den Jahren 2006 bis 2008.

Auch die aktuell bezahlten Bewertungen liegen noch unter dem Niveau vor der Finanzkrise. Im Durchschnitt wurden bei den im Jahr 2011 verzeichneten Transaktionen EBITDA-Multiples von 11,7 bezahlt, im Vergleich zu Multiples deutlich über 15,0 vor Ausbruch der Finanzkrise. Die Bewertungen waren in den letzen Monaten relativ konstant und es ist nicht absehbar, dass die Vorkrisenwerte, die aber schon von deutlichen Überhitzungserscheinungen geprägt waren, kurz- bis mittelfristig wieder erreicht werden.

Österreichischer Markt überschaubar

Der österreichische Markt ist im internationalen Vergleich klein aber nachhaltig stabil, heißt es. Bei einem großen Teil der Transaktionen handelt es sich um individuelle Nachfolgelösungen, des Weiteren gibt es eine überschaubare Anzahl von öffentlichen Verkaufsprozessen. In den Jahren 2009 und 2010 wurden von Mergermarket jeweils rund 100 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von etwa fünf bis sechs Milliarden Euro pro Jahr registriert. Für das erste Halbjahr 2011 zeige sich zwar eine rückläufige Entwicklung, aufgrund der relativ hohen Abhängigkeit von Einzeltransaktionen kann dies aber im Jahresverlauf wieder aufgeholt werden, so Deloitte.

Die Rekorde

Als weltweit größte Einzeltransaktion im ersten Halbjahr 2011 sticht der Verkauf der US-amerikanischen Tochter von T-Mobile an den Konkurrenten AT&T um einen Kaufpreis von 39 Milliarden US-Dollar hervor. Der größte rein europäische Verkauf war die Übernahme von 70 Prozent der Anteile am LKW-Hersteller MAN durch die Volkswagen AG um rund 16 Milliarden Euro.

Wichtige Transaktionen mit österreichischer Beteiligung waren unter anderem der Erwerb der tunesischen Öl- und Gasförderung von Pioneer Natural Resources durch die OMV um 615 Millionen Euro, der Kauf von 70 Prozent der Anteile an der polnischen Polbank durch die Raiffeisen Bank International um 490 Millionen Euro oder die Übernahme des US-amerikanischen Sensorherstellers Texas Advanced Optoelectronic Solutions durch die österreichische Austriamicrosystems AG um 232 Millionen Euro.

Für die Zukunft geht Deloitte von einer weiteren Erholung des globalen M&A-Marktes aus, die auch durch die derzeitige Euro-Krise nicht gefährdet sein sollte. „Die betroffenen Staaten Griechenland oder Portugal haben im europäischen Vergleich auch schon vor der Krise eine eher untergeordnete Rolle gespielt. Wichtig für eine Steigerung der M&A-Volumina ist ein anhaltendes Wirtschaftswachstum in den für Europas Exportwirtschaft wesentlichen Emerging Markets BRIC und CEE sowie ein stabiler europäischer Bankensektor. Beides sollte durch die derzeitigen politischen Maßnahmen gewährleistet sein“, so Hannak. Deloitte selbst sei mit rund 50 abgeschlossenen Transaktionen in Österreich seit 2006 größter M&A Berater in Österreich und CEE, heißt es.

Link: Deloitte

 

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