Wien. Mit 351 neuen Fällen stehen in der Halbjahresstatistik des Weissen Ringes zum ersten Mal Opfer von Vermögensdelikten an der Spitze der Intensivbetreuungen, heißt es in einer Aussendung der Organisation.
Von Jänner bis Juni 2011 seien insgesamt 1.087 Opfer krimineller Handlungen neu intensiv betreut worden, das entspricht einem Zuwachs von 1,49 Prozent gegenüber dem Vorjahreshalbjahr.
Die meisten Opfer wurden in Wien betreut (773 Fälle), gefolgt von der Steiermark (74) und Oberösterreich (72). Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 81.642 Euro an Unterstützungsleistungen ausgeschüttet (ohne Kosten für Prozessbegleitungen, die vom Justizministerium finanziert werden). Mehr als die Hälfte der intensiv betreuten Opfer in Wien wurden von der Polizei an den Weissen Ring vermittelt (454 nach 361 Fällen).
5.792 Betroffene wandten sich im ersten Halbjahr 2011 an den gebührenfreien, jederzeit erreichbaren Opfer-Notruf 0800 112, das entspricht im Durchschnitt 30 Anrufen pro Tag, so die Aussendung. Insgesamt suchten in den ersten sechs Monaten rund 10.000 Menschen beim Opfer-Notruf und beim Weissen Ring Rat.
Die Deliktsarten
- Knapp ein Drittel (32,29%) der neuen Intensivbetreuungen betrafen Opfer von Vermögensdelikten wie Raub (210 Fälle), Einbruch (72 Fälle), Diebstahl (59 Fälle), Betrug (7 Fälle) und Sachbeschädigung (3 Fälle).
- An zweiter Stelle folgten Körperverletzungsdelikte (337 Fälle; 31%), vor Sexualdelikten (136 Fälle; knapp 13%) und strafbaren Handlungen gegen die Freiheit (gefährliche Drohung, Nötigung, Stalking, etc.; 93 Fälle; knapp 9%).
- Mobbying, Internetkriminalität, etc. betraf 86 Fälle (knapp 8%).
- Bei 44 Fällen handelte es sich um häusliche Gewalt (4%).
- In 38 Fällen ging es um Mord bzw. Mordversuch (3,5%).
Link: Weisser Ring