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Personalia, Recht

Rupert Wolff ist neuer Rechtanwälte-Präsident: Fokus auf Justizreform und Erhaltung der Grundrechte

ÖRAK-Präsidium: J. Weixelbaum, R. Wolff, M. Prunbauer-Glaser, A. Utudjian © ÖRAK / Stefan Millesich

Eisenstadt/Wien. Rupert Wolff ist der neue Präsident der österreichischen Rechtsanwaltskammer (ÖRAK): Der 54-jährige Salzburger folgt damit auf Gerhard Benn-Ibler (71), der sich nach neun Jahren, also drei Amtsperioden, aus der Standesvertretung zurückzieht. Ein Neuzugang im vierköpfigen ÖRAK-Präsidium ist Armenak Utudjian, Rechtsanwalt in Wien.

Wolff will nicht nur Standesarbeit leisten, sondern auch die „Vertrauenskrise in die Justiz“ mit einer gemeinsamen Initiative aller Betroffenen angehen: Politiker, Richter, Staatsanwälte, Notare und Rechtsanwälte. Österreichs Justiz müsse „die Beste der EU“ werden, fordert er. Ein weiteres Anliegen sei ihm – wie Vorgänger Benn-Ibler – die Wahrung der Grundrechte.

Wolff wurde am vergangenen Samstag von der Vertreterversammlung des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages (ÖRAK) zum neuen ÖRAK- Präsidenten gewählt. Die Wahl erfolgte im Rahmen des diesjährigen Anwaltstages in Eisenstadt statt.

Die bisherigen Vizepräsidenten Marcella Prunbauer-Glaser und Josef Weixelbaum wurden in ihren Funktionen bestätigt. Die Funktionsperiode des neuen Präsidiums beginnt unmittelbar nach erfolgter Wahl und beträgt drei Jahre.

Der Generationswechsel

Rupert Wolff ist der erst vierte ÖRAK-Präsident in der Geschichte der anwaltlichen Dachorganisation. Seine Vorgänger an der Spitze der heimischen Anwaltschaft waren:

  • Dr. Walter Schuppich (1974 – 1993)
  • Dr. Klaus Hoffmann (1993 – 2002)
  • Dr. Gerhard Benn-Ibler (2002 – 2011)

Wolff blickt auf langjährige Erfahrung sowohl als Rechtsanwalt, als auch als Standesvertreter zurück, heißt es in einer Aussendung der ÖRAK: Seit 1987 ist er als Rechtsanwalt tätig und seit 2002 im Präsidium des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages. Im Jahr 2001 war der Träger des großen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich auch Präsident des Rates der Europäischen Anwaltschaften (CCBE).

Vertrauenskrise „gemeinsam bewältigen“

„Ich bedanke mich bei allen Kolleginnen und Kollegen für das mir entgegengebrachte Vertrauen“, so Wolff. Er werde sich mit Kräften für die Anliegen der Anwaltschaft und die Weiterentwicklung des Berufsstandes einsetzen. Die Schwerpunkte seiner Präsidentschaft sieht Wolff nicht nur in der Standesarbeit. „Es ist mir ein besonderes Anliegen, nicht nur als Vertreter anwaltlicher Interessen wahrgenommen zu werden.“

Ein ganz wichtiger Aspekt sei es vielmehr, das angekratzte Vertrauen der Bevölkerung in die Justiz wieder herzustellen. Gemeinsam mit allen betroffenen Kreisen – Politik, Richter, Staatsanwälte, Rechtsanwälte und Notare – gelte es auszumachen, woran unsere Justiz krankt. „Ich möchte alle Beteiligten in einer ‚Initiative Justiz‘ zusammenführen um gemeinsam Problemfelder zu analysieren und Lösungen zu erarbeiten“, so Wolff.

Ziel sei es, die heimische Justiz zur Besten in der Europäischen Union zu machen, das müsse der Anspruch aller sein und sei nur mit vereinten Kräften zu schaffen, so Wolff weiter. Aber auch der Einsatz für Grund- und Menschenrechte sei ihm ein besonderes Anliegen. „Die Rechtsanwaltschaft wird auch in Zukunft immer dann ihre Stimme erheben, wenn Grund- und Freiheitsrechte eingeschränkt und der Rechtsstaat beschädigt zu werden drohen. Hier gilt es stets wachsam zu sein.“

In Würdigung seiner Leistungen wurde Gerhard Benn-Ibler von der Vertreterversammlung per Akklamation zum ÖRAK-Ehrenpräsidenten ernannt.

Übersicht über das neue ÖRAK-Präsidium

Rupert Wolff © ÖRAK

Präsident Dr. Rupert Wolff (geb. 16.05.1957)

Wolff ist seit 1987 als Rechtsanwalt in Salzburg tätig und seit 1996 Mitglied des Ausschusses der Salzburger Rechtsanwaltskammer. Er ist seit 1992 Delegationsmitglied der österreichischen Delegation zum CCBE (Rat der Anwaltschaften der Europäischen Union), war dann Delegationsleiter der österreichischen Delegation zum CCBE. Im Jahre 2001 übte Wolff die Funktion des Präsidenten des CCBE aus. Seit 2002 war er Vizepräsident des ÖRAK (Wiederwahl 2005 und 2008), dessen Präsident er seit 24. September 2011 ist.

Wolffs fachliche Schwerpunkte sind österreichisch-italienisches Handels- und Gesellschaftsrecht, Immobilien- und Mietrecht, Schiedsgerichtsverfahren sowie europäisches Gemeinschaftsrecht Er ist u.a. Mitglied der AIJA (Internationale Vereinigung junger Anwälte), AIGLI (Associazione Internazionale Giuristi di Lingua Italiana), ABA (American Bar Association), u.a.

Vizepräsident Dr. Josef Weixelbaum (geb. 20.12.1946)

Weixelbaum ist seit 1977 als Rechtsanwalt in Oberösterreich tätig. Seit 1998 ist er Mitglied des Ausschusses der Oberösterreichischen Rechtsanwaltskammer, deren Vizepräsident er ab 2004 war. Im November 2009 wurde er zum Vizepräsidenten des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages gewählt.

Vizepräsidentin Dr. Marcella Prunbauer-Glaser (geb. 14.12.1957)

Prunbauer-Glaser ist seit 1987 als Rechtsanwältin in Wien tätig. Zuvor war sie bereits seit 1983 zur New York Bar zugelassen. Sie ist seit 1997 Mitglied des Ausschusses der Rechtsanwaltskammer Wien und der österreichischen Delegation zum CCBE (Rat der Anwaltschaften der Europäischen Union). 1999 übernahm sie die Delegationsleitung, seit Jänner 2011 ist sie erste Vizepräsidentin des CCBE. Seit November 2009 ist sie Vizepräsidentin des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages.

Vizepräsident Dr. Armenak Utudjian (geb. 07.07.1964)

Utudjian ist seit 1993 als Rechtsanwalt in Wien tätig und Mitglied des Ausschusses der Rechtsanwaltskammer Wien. Bereits bisher war er Delegierter zur Vertreterversammlung des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages und Vorsitzender des ÖRAK-Arbeitskreises für Wirtschaftsfragen. Zudem ist er Vorsitzender des Arbeitskreises Krankenversicherung des Bundeskomitees der Freien Berufe. Seit 24. September 2011 ist Utudjian Vizepräsident des Österreichischen Rechtsanwaltskammertages.

Link: ÖRAK

 

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