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PwC und Amerikanische Handelskammer: „Österreichs Standortattraktivität sinkt“

Friedrich Rödler © PwC

Wien. Zum zweiten Mal hat die Amerikanische Handelskammer in Österreich (AmCham Austria), unterstützt von PwC Österreich, die Stimmung unter den Entscheidungsträgern US-Amerikanischer Unternehmen in Österreich erhoben. 103 CEOs amerikanischer Unternehmen in Österreich wurden in der zweiten Septemberwoche telefonisch interviewt.

Der AmCham „Business Barometer“ zeige diesmal eine deutlich verschlechterte Stimmung der wichtigsten US Investoren in Österreich, erklären PwC und AmCham.

Der Geschäftsklimaindex habe sich seit März deutlich reduziert, sei aber immer noch positiv. Investitionen und Mitarbeiter-Zahlen werden für 2012 ungefähr auf dem Level von 2011 erwartet, auch wenn die Standort-Attraktivität in den Augen der US-CEO’s sinke, heißt es.

Wichtigster Faktor sei die wenig positive Beurteilung der Standort-Politik – aus Sicht der AmCham ein „klarer Weckruf an die österreichische Politik“, heißt es in einer PwC-Aussendung.

Das AmCham Business Barometer ist Instrument zur Messung des Geschäftsklimas in Österreich. Abgefragt wurden die Einschätzung der derzeitigen wirtschaftlichen Situation in den USA und in Österreich, die Erwartungen für die kommenden Monate sowie die Beurteilung von mehreren Standortfaktoren in Österreich.

Alle Wirtschaftsindikatoren zurückgegangen

Gegenüber der Vorerhebung im März 2011 seien alle Wirtschaftsindikatoren zurückgegangen – und zwar deutlicher als erwartet, heißt es.

Die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick:

  • Das Geschäftsklima habe sich in den USA stärker verschlechtert als in Österreich.
  • Allerdings sei der Geschäftsklimaindex (Mittelwert aus Geschäftslage und Geschäftserwartungen) sowohl für die USA als auch für Österreich immer noch positiv. In Österreich liege der Geschäftsklimaindex derzeit bei 34 (gegenüber 55 im März), in den USA bei 24 (55)
  • In Österreich werde die derzeitige Lage noch gut bewertet, die Erwartungen seien aber deutlich zurückgegangen.
  • In den USA werde bereits die derzeitige Lage deutlich schlechter bewertet.
  • Im März noch geplante höhere Investitionen und Mitarbeiter-Zubauten wurden zurückgenommen, man erwarte jetzt für 2012 gleichbleibende Level wie heuer.
  • Die Standortattraktivität Österreichs sei gesunken. Grund dafür sei nicht etwa eine „schlechtere“ Beurteilung der Standortfaktoren sondern vielmehr eine „ernüchternde“ Beurteilung der Standortpolitik in Österreich.

Die Amerikanische Handelskammer in Österreich sieht dies als gefährlichen Trend, der schlechtere Rankings in internationalen Standort-Vergleichen bestätige.

Aufruf an die österreichische Politik

„Die österreichische Politik muss die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Österreichs in das Zentrum  ihrer Strategie rücken, um den Wohlstand in Österreich zu sichern“,  fordert der Präsident der AmCham Austria, Felix Thun-Hohenstein.

Die Ergebnisse des Business-Barometers sollen laut AmCham Austria klar die notwendigen Prioritäten aufzeigen. Diese seien: Erneuerung und Verbesserung des Bildungs-Systems, um die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte auch in der Zukunft zu sichern sowie steuerliche Maßnahmen, um den Faktor Arbeit steuerlich zu entlasten und bei der Unternehmensbesteuerung im internationalen Umfeld zu bestehen.

Friedrich Rödler, Senior Partner von PwC: „Die negative Beurteilung der österreichischen Standortpolitik ist wohl auch darauf zurück zu führen, dass zur Sanierung des Staatshaushaltes in erster Linie Steuererhöhungen ins Auge gefasst werden, die notwendigen ausgabenwirksamen Reformen, wie zum Beispiel Anhebung des tatsächlichen Pensionsantrittsalters, hingegen nicht in Angriff genommen werden. Die extrem hohen Lohnnebenkosten werden als wichtigster Nachteil für den Standort Österreich gesehen.“

Link: PwC

Link: AmCham Austria

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