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Steuer, Tipps

Ernst & Young korrigiert BIP-Wachstumsprognose im aktuellen Eurozone Forecast nach unten

Helmut Maukner © Ernst & Young

Wien. Die Winterausgabe des „Ernst & Young Eurozone Forecast“ (EEF) korrigiert ihre BIP-Wachstumsprognose 2012 für die gesamte Eurozone von 1,1 Prozent auf 0,1 Prozent.

Auch für Österreich revidiert der EEF das BIP-Wachstum aufgrund der wirtschaftlichen Abschwächung und vor allem wegen der trüben Wachstumsaussichten deutlich nach unten – von 1,7 Prozent im Herbstbericht 2011 auf lediglich 1 Prozent aktuell.

„Die Konsumlaune der privaten Verbraucher und die Investitionsbereitschaft der Unternehmen leiden zurzeit nicht nur unter den direkten Auswirkungen niedrigerer Exporte, sondern auch unter der Unsicherheit durch die Eurokrise“, so Helmut Maukner, Country Managing Partner von Ernst & Young Österreich.

„Ende 2012 sollte das Wachstum aber dank der zu erwartenden Erholung der Auslandsnachfrage wieder kräftig anziehen. Für den Zeitraum 2013 bis 2015 rechnen wir mit einem durchschnittlichen Jahreswachstum von 2,1 Prozent in Österreich und einem Wachstum des BIP von 1,4 Prozent für die gesamte Eurozone im Jahr 2013.“

Nachfragerückgänge im österreichischen Exportsektor

Für die Nachfrage nach österreichischen Exportgütern wird besonders in der Eurozone eine deutliche Abschwächung prognostiziert. Der EEF rechnet deshalb mit einem starken Rückgang des Exportwachstums von 7 Prozent in 2011 auf 2,8 Prozent im Jahr 2012.

Wenn im Zeitraum 2013 bis 2015 eine allmähliche wirtschaftliche Belebung in der Eurozone eintritt, werden die
Exporte nach Einschätzung der EEF Experten aber im Schnitt wieder um 5,5 Prozent jährlich steigen.

„Aufgrund ihrer starken Exportorientierung ist die österreichische Konjunktur besonders anfällig gegenüber der negativen Wirtschaftsentwicklung im Ausland und vor allem gegenüber der Abschwächung der Nachfrage im restlichen Teil der Eurozone. Diese wird vor allem den exportorientierten Industriesektor hart treffen“, meint Maukner.

Der EEF erwartet im zweiten Halbjahr 2011 aufgrund rückläufiger Auftragseingänge und steigender unverkaufter Vorräte
keinen signifikanten Aufschwung im Industriesektor und prognostiziert eine Verlangsamung des Wachstums der Industrieproduktion von geschätzten 8 Prozent im Jahr 2011 auf 1,8 Prozent im Jahr 2012.

Gute mittelfristige Export-Aussichten für Industrieunternehmen

Der EEF erwartet aber in den nächsten fünf Jahren für den Industriesektor eine bessere Entwicklung als für die Gesamtwirtschaft und prognostiziert, dass sein Anteil am BIP von derzeit 18,5 Prozent (ein Spitzenwert in der Eurozone) auf 22 Prozent im Jahr 2015 steigen wird.

„Durch Flexibilität, einen hohen Spezialisierungsgrad und die Innovationskraft der kleinen und mittelgroßen Unternehmen konnte sich die österreichische Industrie hervorragend auf die, durch eine hohe Dynamik geprägte, Auslandsnachfrage einstellen. Insbesondere versucht sie die Chancen zu nutzen, die sich infolge der Osterweiterung der EU bieten“, kommentiert Maukner.

„Die österreichische Exportindustrie trug maßgeblich zum rasanten Aufschwung des Landes nach der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 bei und wird sicherlich auch nach der Überwindung der jetzigen Staatsverschuldungskrise in der Eurozone einen wesentlichen Anteil an der weiteren Entwicklung der österreichischen Wirtschaft haben.“

Inflation und Arbeitslosigkeit

Die Inflation erreichte mit 4 Prozent (laut EU-Statistik) im September einen neuen Rekordstand und lag damit auf einem Niveau, das zuletzt in den 1990er Jahren erreicht wurde. Der Durchschnittswert für die Eurozone lag zu diesem Zeitpunkt einen Prozentpunkt darunter.

Für das Jahr 2012 erwartet der EEF aufgrund geringerer Preissteigerungen bei Energie und Lebensmitteln einen Rückgang der Inflation in Österreich auf 2,2 Prozent – für die gesamte Eurozone hingegen eine Senkung auf 1,7 Prozent.

Aufgrund der voraussichtlichen Abschwächung des wirtschaftlichen Aufschwungs und dem Auslaufen der letzten staatlichen Maßnahmen zur Belebung des Arbeitsmarktes prognostiziert der EEF auch einen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich – wenngleich auf einem sehr niedrigen Niveau verglichen mit dem Durchschnitt in der Eurozone.

Die Arbeitslosenquote wuchs von 3,7 Prozent im August auf 3,9 Prozent im September und wird sich nach
Einschätzung des EEF in den nächsten Quartalen weiter erhöhen. Für 2012 prognostiziert dieser deshalb eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent – dem niedrigsten Wert in der gesamten Eurozone – und rechnet angesichts dieser Entwicklungen für 2012 mit einem Anstieg der Konsumausgaben um knapp 1 Prozent.

Für die Kernländer der Eurozone prognostiziert der EEF für 2012 eine Arbeitslosenquote von 10,8 Prozent.

Der Ernst & Young Eurozone Forecast

Der EEF wird quartalsweise von dem renommierten britischen Wirtschaftsforschungsinstitut Oxford Economics für das Prüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young erstellt. Die Studie basiert auf dem Prognosemodell der EZB und liefert Hintergrundinformationen zu makroökonomischen Entwicklungen in der Eurozone insgesamt sowie in den 16 Einzelstaaten.

 

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