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Recht

Schönherr-Leitfaden für notleidende Kredite in Zentral- und Osteuropa (CEE) und Südosteuropa (SEE)

Ursula Rath ©Schönherr

Wien. Die Wirtschaftsflaute lässt auch Zentral-/Osteuropa bzw. Südosteuropa nicht ungeschoren: Innerhalb der CEE/SEE Region ist während des aktuellen Konjunkturzyklus der Anteil notleidender Kredite (Non-Performing Loans) im Verhältnis zum gesamten Kreditvolumen deutlich gestiegen, erinnert die Kanzlei Schönherr.

Ein von den Experten der Sozietät erstellter Leitfaden gibt einen Überblick über die Szenarien für Verkäufer und Käufer von Problemkrediten.

Schönherr präsentiert mit dem Handbuch „Non performing loans in Central Europe – disposal / acquisition strategy“ eine praktische Anleitung für all jene, die planen, notleidende Kredite als Teil ihrer Strategie eines aktiven Managements von Problemkrediten zu verkaufen sowie für potentielle Investoren in diese Asset-Klasse, heißt es in einer Aussendung. Der Leitfaden vereine die Transaktionserfahrung der Kanzlei mit der rechtlichen und regulatorischen Expertise der Teams aus neun Ländern. Jeder Landesbeitrag adressiere die wichtigsten rechtlichen Fragen, die für die Durchführung einer Transaktion in der gegebenen Jurisdiktion von Bedeutung sind.

Europa zieht die Zügel an

Der rasche Anstieg notleidender Kredite in Kombination mit der zunehmend strengeren Regulierung des Bankensektors in ganz Europa und der Auswirkung dieser Vermögenswerte auf die risikogewichteten Aktiva der Banken, veranlassen Kreditinstitute in den CEE/SEE-Ländern ihre langfristigen Strategien betreffend ihrer nicht zum Kerngeschäft gehörenden notleidenden Aktiva zu überdenken, heißt es weiter.

Martin Ebner ©Schönherr

Gemäß den neuen Basel III Vorschriften, welche in der EU (vorbehaltlich von Übergangsbestimmungen) bis 2013 umgesetzt werden, müssen Kreditinstitute ihre Eigenmittelbasis stufenweise erhöhen. Zusätzlich sind bestimmte europäische Kreditinstitute, als Teil der EU-Übereinkunft über Maßnahmen, um das Vertrauen in den Bankensektor wiederherzustellen, verpflichtet, einen Puffer zu schaffen, so dass ihre Core Tier 1 Quote bis Ende Juni 2012 neun Prozent erreicht („EU-level agreement on measures to restore confidence in the banking sector“).

Jüngeren Regulierungsinitiativen in Österreich zufolge werden darüber hinaus bestimmte Bankengruppen verpflichtet sein, Basel III Eigenmittelanforderungen ohne Übergangsbestimmungen bereits mit 1. Jänner 2013 zu beachten. Diese Initiativen schreiben auch ein maximales Verhältnis von Krediten zu lokalen Refinanzierungen (eine erweiterte Loan-to-Deposit-Ratio) von 110 Prozent für die CEE/SEE Tochtergesellschaften dieser Banken vor.

Folglich evaluieren Kreditinstitute gerade eine Vielzahl an Optionen, um ihre Eigenmittelquote zu verbessern, wie beispielsweise die Verringerung risikogewichteten Aktiva in ihren Bilanzen, heißt es bei Schönherr.

Es muss gehandelt werden

„Angesichts des ständig steigenden regulatorischen Drucks hinsichtlich notleidender Bankaktiva bleibt vielen beaufsichtigten Kreditgebern kaum eine andere Wahl, als eine aktivere Betreibung notleidender Kredite bzw. Portfolios“, sagt Martin Ebner, Partner bei Schönherr. „Auf der anderen Seite sehen wir zunehmendes Interesse von Käufern für notleidende Kredite in einer Vielzahl von Branchen und quer durch alle Asset-Klassen, was es den Gläubigern wiederum ermöglicht, die Veräußerung von Kreditforderungen als Teil ihrer Strategie betreffend notleidende Forderungen in Betracht zu ziehen“, ergänzt Schönherr-Partnerin Ursula Rath.

Link: Schönherr

 

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