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Ernst & Young-Studie zur Konsumentenstimmung: Trotz Schuldenkrise nicht allzu negativ

Markus Jandl ©Ernst&Young

Wien. Die österreichischen Verbraucher blicken trotz europäischer Schuldenkrise und schwacher Konjunkturaussichten überwiegend optimistisch ins neue Jahr: 91 Prozent sehen ihren Arbeitsplatz als sehr sicher oder eher sicher.

Jeder Fünfte erwartet eine Verbesserung seiner finanziellen Lage, 65 Prozent rechnen damit, dass diese gleich bleibt. Das sind Ergebnisse einer aktuellen Studie der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young zur derzeitigen Konsumentenstimmung.

Befragt wurden für die Studie 500 volljährige Verbraucher in Österreich, heißt es in einer Aussendung von Ernst & Young.

Getrübte Konjunkturerwartungen, aber kaum Sorge um Arbeitsplätze

Obwohl die Aussichten für die eigene Situation optimistisch sind, machen sich unter den österreichischen Verbrauchern doch auch Konjunktursorgen breit: Befragte aller Altersgruppen, Einkommensklassen und Geschlechter stellen Österreich für 2012 keine gute Entwicklung in Aussicht.

Nur noch 14 Prozent der Befragten glauben, dass sich die wirtschaftliche Lage Österreichs im kommenden Jahr verbessern wird, im Vorjahr waren es noch 34 Prozent. 33 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus, verglichen zu 14 Prozent im letzten Jahr.

Ihren eigenen Arbeitsplatz sehen – trotz düsterer Konjunkturaussichten – nur wenige Befragte gefährdet: Lediglich neun Prozent denken, dass ihr Arbeitsplatz unsicher ist. 58 Prozent – mehr als in den Vorjahren – halten ihren Arbeitsplatz sogar für sehr sicher, 33 Prozent für eher sicher.

Die Furcht vor dem Verlust der eigenen Existenzgrundlage ist dabei in allen untersuchten Gruppen gering. „Trotz der anhaltenden Unsicherheit in der Eurozone fürchten sich Herr und Frau Österreicher nicht vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes. Tatsächlich bestätigen jüngste Wirtschaftsdaten diese Sicherheit: Die Arbeitslosigkeit ist zuletzt wieder gesunken und die Beschäftigung liegt weiter auf Rekordniveau“, so Markus Jandl, Leiter der Branchengruppe Retail und Consumer Products bei Ernst & Young in Österreich.

Zufriedenheit mit eigener Situation weiter hoch

„Noch sind die europäische Schuldenkrise und die schlechten Konjunkturaussichten aber nicht in den Alltag der Österreicher vorgedrungen. Die Bewertung der eigenen wirtschaftlichen und finanziellen Lage liegt weiter auf hohem Niveau“, kommentiert Jandl.

So sind 45 Prozent der Befragten zufrieden mit ihrer wirtschaftlichen und finanziellen Situation, nur 8 Prozent beklagen sich.

Dies stimmt weitgehend mit den Ergebnissen aus dem Jahr 2010 überein, als 50 Prozent der Befragten ihre Situation positiv einschätzten und lediglich 6 Prozent unzufrieden waren. Ein leichter Abwärtstrend zeigt sich dennoch: Die negative Einschätzung wächst, die positive sinkt.

Die Mehrheit der Verbraucher (65 Prozent) erwartet, dass sich ihre finanzielle Lage im kommenden Jahr nicht verändern wird. Der Anteil der Pessimisten steigt im Vergleich zum Vorjahr von 8 auf 15 Prozent, doch auch die Zahl der Optimisten steigt – von 18 auf 20 Prozent.

Vor allem junge Menschen sind positiv gestimmt: 40 Prozent der Befragten im Alter unter 35 Jahren erwarten, dass es für sie im nächsten Jahr finanziell aufwärts geht – bei den über 66-Jährigen sind es nur noch 8 Prozent. Gutverdiener rechnen in 22 Prozent der Fälle damit, sich in Zukunft wirtschaftlich noch weiter zu verbessern.

Trotz der düsteren Aussichten für die österreichische Konjunktur: Bei ihrem eigenen Lebensstandard stellen 40 Prozent der Befragten eine Verbesserung fest, das sind sogar 3 Prozent mehr als im Vorjahr.

Eine Verschlechterung beobachten 23 Prozent (2010: 24 Prozent). Unter 45-Jährige blicken zu 59 Prozent auf einen finanziellen Aufstieg in den letzten Jahren zurück, während die Befragten mit zunehmendem Alter häufiger von einem Abstieg berichten.

Österreicher stellen größere Anschaffungen zurück

„Der gefühlte Lebensstandard ist zwar weiterhin hoch, dennoch gibt es bereits erste Anzeichen, dass die Verbraucher vorsichtig werden. So zeigt die Befragung, dass viele Konsumenten 2012 den Gürtel enger schnallen wollen. Vor allem bei größeren Anschaffungen sowie Haus- bzw. Wohnungsrenovierungen sind sie zurückhaltend“, sagt Jandl.

Jeweils 43 Prozent der Konsumenten wollen hierfür weniger Geld ausgeben. Jeder Vierte plant, bei den Urlaubsausgaben kürzer zu treten und 28 Prozent wollen bei Restaurantbesuchen sparen. Mehr Geld hingegen ist für Lebensmittel (25 Prozent) und das Autofahren (24 Prozent) eingeplant.

Ein Grund dafür dürften die unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sein: „Die europäische Schuldenkrise, steigende Energiepreise aber auch die Umweltverschmutzung und wachsende Lebenshaltungskosten machen den Verbrauchern auch im Hinblick auf ihre persönliche Lage Sorgen“, schließt Jandl. Weniger gefürchtet ist das Risiko, arbeitslos zu werden oder Einkommenseinbußen zu erleiden, heißt es.

Link: Ernst & Young

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