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Weltweite KPMG-Studie über die Zukunft der Autoindustrie: Experten uneinig

Y.G. Hansa, K. Mittermair ©KPMG

Wien. Die Automobilbranche ist zunehmend verunsichert, wie das „Auto der Zukunft“ aussehen sollte, um zukünftigen Kundenansprüchen zu genügen. Das zeigen die Ergebnisse einer weltweiten KPMG-Umfrage unter 200 Autoherstellern, -zulieferern, Händlern, Finanzdienstleistungsunternehmen.

Einig sind sich die Experten zwar, dass die Zukunft der Elektromobilität gehört und umfassende Mobilitätskonzepte immer wichtiger werden. Doch auf welche Antriebstechnologien in der Praxis gesetzt werden soll, ist umstritten.

Auch bei der Frage, auf welche Fahrzeugeigenschaften Kunden in den kommenden Jahren Wert legen, gibt es geteilte Meinungen.

Das wichtigste Kaufkriterium aus Kundensicht ist weiterhin ein sparsamer Verbrauch, sind sich die Fachleute einig. Desweiteren stünden Umweltfreundlichkeit, Sicherheit, Design und Komfort ganz oben auf der Wunschliste, heißt es in einer Aussendung von KPMG.

China und Japan als Treiber der Elektromobilität

Bis sich Elektromobilität durchsetzt, sei es noch ein langer Weg. So schätzen zwei von drei Experten den Marktanteil an den weltweit neu zugelassenen Elektroautos bis 2025 auf höchstens 15 Prozent.

Überdurchschnittlich optimistisch ist hierbei der asiatische Raum. So erwartet in China jeder dritte Automanager einen Marktanteil von 11 bis 15 Prozent.

In Japan rechnen drei Viertel der Befragten sogar mit einem Marktanteil von über 25 Prozent. Für Westeuropa prognostizieren die Experten einen Prozentsatz zwischen 6 und 10 Prozent.

Hybridfahrzeuge favorisiert

Aus den Expertenaussagen lasse sich kein eindeutiger Favorit bezüglich neuer Elektrifizierungstechnologien identifizieren. Die Mehrheit aller Befragten sehe jedoch Hybridfahrzeuge gegenüber rein batteriebetriebenen Autos bis 2025 leicht im Vorteil. Aber auch die Brennstoffzellentechnologie könnte langfristig an Bedeutung gewinnen, heißt es.

Mobilitätskonzepte seien gefragt. „Es vollzieht sich allgemein ein Bewusstseinswandel. Haben sich Hersteller und Dienstleister mit ihren Angeboten bisher vorrangig an Autobesitzer gerichtet, müssen sie sich zunehmend auf die Nutzer des Autos einrichten. Diese verzichten bewusst auf ein eigenes Fahrzeug und erwarten stattdessen ein umfassendes Mobilitätskonzept“ erklärt Yann-Georg Hansa, Partner bei KPMG.

Wachstum durch verstärkte Zusammenarbeit

Um die Herausforderungen durch zunehmende Elektromobilität, urbane Mobilitätskonzepte und allgegenwärtige Vernetzung meistern und neue Märkte erschließen zu können, sind für zwei von drei Befragten Joint Ventures und strategische Allianzen ein wesentlicher Bestandteil der Wachstumsstrategie.

Das Hauptaugenmerk für Partnerschaften dürfte sich dabei auf China (70 Prozent), Osteuropa und Russland (59 Prozent) richten.

Westeuropäische Unternehmen seien vor allem aufgrund ihrer sehr guten Forschungs- und Entwicklungsabteilungen für ausländische Investoren von Interesse, so die Meinung der Hälfte der Befragten.

Märkte wachsen schneller zusammen als gedacht

Das etablierte Modell eines zweigeteilten Markts – mit den USA, Japan und Europa auf der einen Seite und den Schwellenländern auf der anderen – dürfte nach Ansicht der meisten Befragten schon bald überholt sein.

So gehen drei Viertel der Umfrageteilnehmer davon aus, dass die Autofahrer in den Schwellen- und Industrieländern bis 2025 in puncto Qualität, Sicherheit und Zuverlässigkeit identische Ansprüche an ihr Fahrzeug stellen werden.

„Diese Tendenzen haben erhebliche Auswirkungen auf die etablierten Hersteller der großen Industrienationen“, meint KPMG-Partner Klaus Mittermair. „Zum einen ergeben sich neue Absatzpotenziale etwa bei Elektrofahrzeugen oder Mobilitätsdienstleistungen. Zum anderen werden sie sich aber auch auf einen verschärften Wettbewerb der Anbieter aus den BRIC-Staaten einrichten müssen“, so Mittermair weiter.

Schuldenkrise hat „Spuren“ hinterlassen

„In Europa hat die Schuldenkrise auch auf dem Automobilmarkt ihre Spuren hinterlassen. Während die Absatzzahlen für 2012 in den südeuropäischen Ländern eher geringer ausfallen werden, erwarten wir in Österreich und Deutschland steigende Absatzzahlen“ merkt Hansa an.

Am wahrscheinlichsten werden, nach Überzeugung der Experten, in den nächsten fünf Jahren europäische und asiatische Hersteller Marktanteile gewinnen.

Allen voran der Volkswagen-Konzern, dem 70 Prozent das stärkste Wachstum zutrauen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Hyundai/Kia und BMW mit jeweils 63 Prozent.

Der Trend zur wachsenden Stärke des asiatischen Raums zeigt auch die gängige Meinung der Befragten, dass sich unter den für 2016 erwarteten „Top Ten“ der am schnellsten wachsenden Hersteller sieben asiatische Konzerne befinden.

Schwellenländer auf der Überholspur

Die Experten gehen davon aus, dass der Marktanteil der BRIC-Staaten bis zum Jahr 2025 auf über 40 Prozent wachsen wird – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2008 (24 Prozent). „Vor einem Jahrzehnt haben sich die Hersteller in den Schwellenländern noch darauf konzentriert, preiswerte Autos für die einheimische Bevölkerung zu produzieren. Jetzt nehmen sie das Rennen mit den etablierten großen Autokonzernen der Industrienationen auf“ schließt Mittermair.

Link: KPMG

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