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Steuer

Hübner ortet Rechenfehler beim Einsparungspotential der Elektronischen Gesundheitsakte ELGA

Klaus Hübner ©KWT

Wien. Klaus Hübner, Steuerberater und Präsident der Kammer der Wirtschaftstreuhänder, präsentierte bei einer Pressekonferenz der Ärztekammer seine Expertise über die Kosten-Nutzen-Analyse des Gesundheitsministeriums zum geplanten ELGA-Projekt. Der Studie sei, so Hübner, „ein verheerendes Zeugnis“ auszustellen.

Entgegen einem vom Ministerium berechneten Nutzen durch ELGA von rund 129 Mio. Euro sei dieser mit gerade einmal 22 Millionen Euro zu beziffern – und selbst hierbei könne nicht von Nachhaltigkeit gesprochen werden.

Ausgangsbasis für das Hübner-Gutachten war die im Jahr 2008 von der deutschen Beratungsgesellschaft Debold & Lux erstellte Studie zu ELGA, die von der ELGA GmbH mit etwa drei Prozent Kostendämpfungspotenzial per anno valorisiert worden war, heißt es in einer Aussendung der Ärztekammer.

Die Studie – das Unternehmen selbst wurde mittlerweile liquidiert – bildete gleichzeitig die Basis für die Berechnungen des Gesundheitsministeriums und geht von einer Brutto-Kostendämpfung von rund 129 Millionen Euro aus, bei einem unterstellten Wirkungsgrad von 30 Prozent, heißt es.

Die Berechnungen wurden von Hübner & Hübner nunmehr auf Plausibilität, Kontinuität, Transparenz und Korrektheit überprüft.

„In sämtlichen Bereichen, mit Ausnahme der Reduktion an Medikamentenkosten wegen vermiedener Doppelmedikation, wurden Fehler gefunden und korrigiert“, erklärte Klaus Hübner. Die Berechnung des Brutto-Kostendämpfungspotenzials sei somit „keinesfalls stimmig“.

Einsparungen durch Einmaleffekte

„Viele Einsparungspotenziale sind lediglich Einmaleffekte. Wir können davon ausgehen, dass sich das Kostendämpfungspotenzial in den Folgejahren weiter reduzieren wird“, erklärt Hübner.

Außerdem wird seitens der Ärztekammer kritisiert, dass die Kosten-Nutzen-Analyse von Debold & Lux lediglich Allgemeinmediziner und Fachärzte berücksichtige, nicht aber Wahlärzte, Zahnärzte und private Krankenanstalten.

Link: Hübner & Hübner

Link: Österreichische Ärztekammer

 

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