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KPMG-Studie: Die zehn stärksten globalen Einflusskräfte für nachhaltiges Unternehmenswachstum

Wien. In einer Studie hat KPMG erhoben, welche zehn Faktoren in den nächsten beiden Jahrzehnten Unternehmen in deren Entwicklung am stärksten beeinflussen werden.

Dabei liege das Augenmerk darauf, wie diese globalen Kräfte sich auf Wirtschaft und Industrie auswirken werden und welche Kosten diese Faktoren verursachen, heißt es.

Die KPMG-Studie „Expect the Unexpected: Building Business Value in a Changing World” untersucht Fragen wie Klimawandel, Energie- und Brennstoffvolatilität und Wasserverfügbarkeit in Zusammenhang mit dem Bevölkerungswachstum vor allem in den städtischen Zentren.

Die Studie wurde anlässlich des internationalen Gipfels Business Perspective on Sustainable Growth: Preparing for Rio+20 veröffentlicht, der von KPMG gemeinsam mit UN-Einrichtungen in New York veranstaltet wurde, um Lösungsansätze für die aufgezeigten Herausforderungen zu finden, heißt es in einer Aussendung.

„Wir leben in einer Welt mit begrenzten Ressourcen. Das schnelle Wachstum in den Emerging Markets sowie der Klimawandel und der Energie- und Wasserverbrauch zählen zu jenen Kräften, die enormen Druck auf unsere Gesellschaft ausüben werden“, sagt KPMG-Geschäftsführer Gert Weidinger, der den Bereich Climate Change & Sustainability (CC&S) mitverantwortet. „Die Regierungen können diese Herausforderungen nicht allein bewältigen. Die Wirtschaft muss deshalb eine führende Rolle bei der Entwicklung von Lösungen einnehmen.“

Peter Ertl, ebenfalls KPMG-Geschäftsführer und mitverantwortlich für CC&S: „Die Studie zeigt auch, dass die externen Umweltkosten, die meist nicht in den Geschäftsberichten zu finden sind, da sie oft nicht monetär oder direkt dem Unternehmen zuordenbar sind, in elf Hauptindustriesektoren seit 2002 um 50 Prozent gestiegen sind.“

Die zehn größten Einflusskräfte, die die Studie ortet:

1. Klimawandel: Der Klimawandel sei ein Einflussfaktor, der sich direkt auf alle anderen Faktoren auswirke. Die Prognosen der jährlichen Output-Verluste der Unternehmen durch den Einfluss des Klimawandels liegen zwischen einem Prozent pro Jahr, wenn rechtzeitig Gegenmaßnahmen ergriffen werden, bis hin zu fünf Prozent pro Jahr, wenn die Politik es verabsäumt, klare Ziele zu setzen.

2. Energie und Treibstoff: Der fossile Brennstoffmarkt sei insgesamt volatiler geworden und unberechenbarer aufgrund des höheren globalen Energiebedarfes. Dazu kommen Veränderungen in der geografischen Verbrauchsstruktur sowie Unsicherheiten bei der Versorgung und Erzeugung, die zunehmend regulatorischen Eingriffen im Zusammenhang mit dem Klimawandel unterworfen sind.

3. Materielle Ressourcenknappheit: Die Industrialisierung in den Entwicklungsländern schreitet rasch voran; die weltweite Nachfrage nach materiellen Ressourcen werde dramatisch zunehmen. Intensiver globaler Wettbewerb und zunehmende Handelsbeschränkungen würden sich gravierend auf die internationale Geschäftstätigkeit auswirken.

4. Wasserknappheit: 2030 wird Prognosen zufolge die weltweite Nachfrage nach Trinkwasser das Angebot um 40 Prozent übersteigen. Unternehmen werden möglicherweise mit Wassermangel und einem Rückgang der Wasserqualität konfrontiert sein.

5. Bevölkerungswachstum: Die Weltbevölkerung wird voraussichtlich bis 2032 auf 8,4 Milliarden wachsen. Dies werde einen intensiven Druck auf die Ökosysteme und die Versorgung mit natürlichen Ressourcen wie Nahrung, Wasser, Energie und Materialien ausüben. Für Unternehmen könnte dies sowohl eine Bedrohung, als auch eine Chance darstellen, den Handel zu forcieren, Arbeitsplätze zu schaffen und innovative Ideen zu verwirklichen.

6. Wohlstand: Die globale Mittelschicht (definiert durch die OECD mit einem Individualeinkommen zwischen 10 und 100 US-Dollar pro Tag) wird laut Prognosen um 172 Prozent zwischen 2010 und 2030 wachsen. Die Herausforderung für Unternehmen bestehe darin, diesen neuen Mittelklasse-Markt in einer Zeit knapper Ressourcen und volatiler Preise zu bedienen. Die Vorteile vieler Unternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten, billige Arbeitskräfte in den Entwicklungsländern zu nutzen, werden wahrscheinlich durch die wachsende Mittelschicht ausgeglichen werden, heißt es.

7. Urbanisierung: 2009 lebten zum ersten Mal in der Geschichte mehr Menschen in Städten als auf dem Land. Bis 2030 wird erwartet, dass in allen Entwicklungsregionen einschließlich Afrika und Asien die Mehrheit der Einwohner in städtischen Gebieten leben wird. Nahezu das gesamte Bevölkerungswachstum der nächsten 30 Jahre soll Städte betreffen. Diese Städte werden umfangreiche Verbesserungen der Infrastruktur einschließlich Bau, Wasser und Abwasser, Strom, Abfall, Verkehr, Gesundheit, öffentliche Sicherheit und Internet-/Handy-Anbindung erfordern.

8. Ernährungssicherheit: In den nächsten zwei Jahrzehnten soll es zu einem stärkeren Druck auf die Nahrungsmittelindustrie kommen. Gründe seien Bevölkerungswachstum, Wasserknappheit und Entwaldung sowie eine Steigerung der Weltmarktpreise für Lebensmittel von 70 bis 90 Prozent. In wasserarmen Regionen sollen landwirtschaftliche Produzenten mit wasserintensiven Branchen wie Energieversorgung oder Bergbau konkurrieren. Regulierende Maßnahmen werden laut Studie nötig sein, um die wachsende Lebensmittelknappheit (die Zahl der chronisch unterernährten Menschen stieg von 842 Millionen in den späten 1990er-Jahren auf über eine Milliarde im Jahr 2009) umzukehren.

9. Verfall der Ökosysteme: Der Abbau der Ökosysteme mache natürliche Ressourcen knapper, teuer und weniger vielfältig, erhöhe die Wasserkosten und führe zu Schädigungen in Landwirtschaft, Fischerei, Nahrungsmittelindustrie und Tourismus.

10. Entwaldung: Wälder sind ein großes Geschäftsfeld ? Holzprodukte trugen in den Jahren 2003 bis 2007 durchschnittlich 100 Milliarden US-Dollar zur Weltwirtschaft bei. Der Wert der Waldprodukte, die nicht aus Holz sind (vor allem Lebensmittel) wurde im Jahr 2005 auf etwa 18,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Doch die OECD-Projekte, die Waldflächen aufforsten, sollen bis 2030 um 13 Prozent abnehmen, vor allem in Südasien und Afrika. Die Holzindustrie und nachgelagerten Branchen wie Zellstoff- und Papierindustrie könnten von Regulierungen gegen die Entwaldung betroffen sein. Unternehmen könnten mehr Druck seitens der Kunden erhalten, ihre Produkte aus nachhaltigen und zertifizierten Quellen anzubieten. Hier sollen sich aber auch Geschäftschancen ergeben, um Marktmechanismen und wirtschaftliche Anreize zu entwickeln, die Abholzung zu reduzieren, so die Studie.

Link: KPMG


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