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Risiko-Experte: Hedgefonds berechnen den Wert ihrer Aktien zu 7 Prozent falsch – oft mit Absicht

Wien. Ein sehr kritischer Blick auf die Vermögensbewertung bei Hedgefonds ist Thema der nächsten „WU Gutmann Center Public Lecture“ am 22. März 2012. Alexander Kempf, Professor an der Universität zu Köln, präsentiert seine Forschungsergebnisse zur Bewertung von Aktien in den Hedgefonds-Portfolios.

Laut seiner Studie sind sieben Prozent aller Aktienpositionen bei Hedgefonds falsch bewertet, wobei die beobachteten Fehlbewertungen nicht zufällig sind und damit auf bewusste Manipulation hindeuten, wie Kemp meint. 

Gerade in jüngerer Vergangenheit haben verschiedene Betrugsfälle wie der von Bernard Madoff zu einem verstärkten Misstrauen gegenüber Hedgefonds geführt, heißt es dazu in einer Aussendung.

Erhärtet werde der Manipulationsverdacht dadurch, dass die beobachteten Fehlbewertungen nicht zufällig auftreten.

  • Erstens findet Kempf stärkere Fehlbewertungen bei Hedgefonds, die ihre Renditen offensiv bewerben und daher besonders auf gut aussehende Renditen angewiesen sind.
  • Zweitens zeigen Hedgefonds besonders ausgeprägte Fehlbewertungen, die ihren Firmensitz in schwächer regulierten Offshore-Staaten haben, heißt es weiter.
  • Und drittens seien die beobachteten Fehlbewertungen darauf ausgerichtet, eine geringere Volatilität und somit eine höhere Sharpe-Ratio zu erzielen. Beides sind in den Augen von Investoren wichtige Kenngrößen, die die Attraktivität eines Fonds-Investments entscheidend mitbestimmen.

Diese Ergebnisse deuten für Kempf darauf hin, dass Hedgefonds ihre Aktienpositionen zu ihrem eigenen Nutzen falsch bewerten – ein beunruhigender Umstand für Anlege wie auch Regulatoren, wie es heißt. Alexander Kempf ist Direktor des Seminars für Finanzierungslehre an der Universität zu Köln.

Link: WU Gutmann Center

 

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