Wien. Bald ist der Wechsel auf Sommerreifen fällig. Die situative Winterausrüstungspflicht besagt zwar, dass von 1. November bis 15. April an allen Rädern eines Kfz Winterreifen montiert sein müssen. Diese Regelung ist jedoch nur bei winterlichen Fahrbahnverhältnissen gültig.
Bei konstant höheren Temperaturen ist ein Reifenwechsel vor dem 15. April sogar empfehlenswert, so der ÖAMTC.
„Winterreifen weisen bei warmen Temperaturen einige Schwächen auf. So kann es beispielsweise zu einem längeren Bremsweg und einem stärkeren Verschleiß des Gummis kommen. Auch das Fahrverhalten leidet“, erklärt ÖAMTC-Reifenexperte Friedrich Eppel in einer Aussendung.
Personen, die noch einen Ausflug in Schigebiete planen, sollten jedoch nicht voreilig handeln. Bei nasser Fahrbahn und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt sorgen Winterreifen für einen deutlich besseren Griff.
Profiltiefe und Reifendruck
Vor dem Montieren der Sommerreifen sollten diese auf Funktionstüchtigkeit überprüft werden. Es sollten nur vier gleiche Reifen, die noch nicht länger als vier Jahre in Gebrauch sind, verwendet werden. Der ÖAMTC empfiehlt eine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern.
„Die gesetzliche Mindestprofiltiefe liegt zwar bei 1,6 Millimetern. Man sollte die Reifen aber nicht komplett abfahren“, rät Eppel. Eine zu geringe Profiltiefe könne sich bei Nässe und Aquaplaning gefährlich auswirken.
Außerdem sollte vor dem Wechsel auf Risse und Schäden geachtet werden. Auch der richtige Reifendruck ist entscheidend für eine gute Bodenhaftung und somit für sicheres Fahrverhalten.
Informationen zum richtigen Reifendruck finden sich in der Betriebsanleitung oder – je nach Modell – an verschiedenen Stellen im Fahrzeug, wie beispielsweise am Tankdeckel oder am Türschweller der Fahrertür.
Lagerung der Winterreifen
Die Winterreifen werden am besten übereinander gestapelt oder idealerweise an der Wand oder auf einem Felgenbaum aufgehängt. Die Reifen sollten an einem dunklen, kühlen und trockenen Ort gelagert werden. Zuvor ist es ratsam, die Reifen mit Kreide gemäß ihrer letzten Fahrzeugposition, also z. B. „VR“ für vorne rechts oder „HL“ für hinten links, zu markieren.
„Nach etwa 10.000 Kilometern sollten die Reifen achsweise gewechselt werden. Der rechte vordere Reifen soll rechts hinten montiert werden, links vorne gehört nach links hinten. So werden die Reifen gleichmäßig abgefahren“, so Eppel.
Der ÖAMTC-Experte empfiehlt, die Kombination deutlich unterschiedlicher Reifen an Vorder- und Hinterachse aus Sicherheitsgründen zu vermeiden. Sind die Reifen stark ungleich abgenutzt, ist es besser, gleich vier neue Reifen zu kaufen. Ist man zu einem ungleichen Reifenmix gezwungen, so sollten die besseren Reifen auf jeden Fall an der Hinterachse montiert werden. Das vermindere die Schleudergefahr in Notsituationen.
Link: ÖAMTC