Wien. Der Kreditversicherer Coface lud zur Country Risk Conference mit dem Titel „Triple i – Innovation – Integration – Investment – Die Lösung der Zukunft?“ ins Palais Niederösterreich in Wien.
Die Konferenz, die heuer bereits zum 10. Mal stattfand, stand unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
Eröffnet wurde die Jubiläumskonferenz von Katarzyna Kompowska, Coface Plattform Managerin CEE und Oliver Krupitza, dem Country Manager von Coface Austria. Krupitza forderte in seiner Eröffnungsrede mehr Nachhaltigkeit im wirtschaftlichen Denken: „Innovation, Integration und Investment sind wichtige Voraussetzungen, um den Wohlstand und den sozialen Frieden in Österreich und Europa zu sichern.“
Christian Berger, Vorstandsmitglied von Coface Austria & Central Europe, präsentierte zum thematischen Einstieg einen Überblick über die Entwicklung der weltweiten Länder-Risiken, heißt es in einer Aussendung.
Dabei wies er darauf hin, dass sich das Wirtschaftswachstum von Industrie- und Schwellenländern zunehmend entkoppelt: „Inzwischen wachsen die sogenannten Schwellenländer bis zu fünf Mal so stark wie die Industrienationen.“ Besonders deutlich zeige sich das in der Eurozone, für die im Jahr 2012 ein Wirtschaftsrückgang um -0,3% erwartet werde.
Innovation „einziger Weg zu Wachstum und Wohlstand“
Anschließend sprach Buchautor Rowan Gibson in seinem englischen Vortrag „Winning in the Innovation Economy“ über die wirtschaftliche Bedeutung von Innovation. Gibson zeigte sich überzeugt, dass Innovation „nicht der wichtigste, sondern der einzige Weg zu Wachstum und Wohlstand“ sei. „In einer sich immer schneller wandelnden Welt müssen Unternehmen sich kontinuierlich erneuern, um erfolgreich zu sein“, so Gibson.
Peter Bofinger schloss mit seinem Vortrag zur Zukunft des Euro den ersten Teil der Konferenz ab. „Der Euro ist besser als sein Ruf“, meinte Bofinger und verwies dabei auf die niedrige Inflationsrate und die – im Vergleich zu Japan und den USA – niedrigere Schuldenstandsquote. Seine Analyse der Finanzkrise zeige, dass diese nicht „von einzelnen Ländern alleine, sondern gemeinsam verschuldet worden ist, weshalb sie auch nur gemeinsam gelöst werden kann“, so Bofinger.
Bildungssystem entscheidend
Den zweiten Teil der Konferenz eröffnete Integrations-Staatsekretär Sebastian Kurz mit einem Impulsreferat zum Thema „Integration durch Leistung“. Kurz leitete seinen Vortrag mit dem Hinweis ein, dass rund ein Fünftel der Bevölkerung in Österreich einen Migrationshintergrund habe, weshalb es wichtig sei, nicht nur die damit verbundenen Probleme, sondern vor allem auch die darin liegenden Chancen zu sehen.
Eine Schlüsselfrage, so Kurz, sei „wie wir unser Bildungssystem so verändern können, dass Kinder mit Migrationshintergrund gleiche Chancen vorfinden“, da sonst gravierende Probleme entstünden.
In der anschließenden Gesprächsrunde erörterte die Flüchtlingshelferin Ute Bock gemeinsam mit Christian Ohswald, dem Leiter des Raiffeisen Private Banking, sowie den Keynote-Speakern Peter Bofinger, Rowan Gibson, Sebastian Kurz und Oliver Krupitza ihre Ansichten zum „Triple i“. Ein wesentlicher Teil der Diskussion drehte sich um die Themen Zuwanderung und Integration.
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