Wien. Gutachten von Sachverständigen in Bauprozessen können mitunter so komplex sein, dass sie kaum mehr zu verstehen sind sind, meint Georg Karasek von Karasek Wietrzyk Rechtsanwälte (KWR) im Editorial zur jüngsten Ausgabe der Fachzeitschrift bauaktuell (Linde Verlag).
Der Aufwand, um solche Gutachten zu verstehen, stehe in keiner Relation mehr zu den geltend gemachten Ansprüchen, so Karasek.
Georg Karasek, Rechtsanwalt und Mitglied des Herausgeber-Teams der Fachzeitschrift, thematisiert im Editorial zur jüngsten Ausgabe, die dem Schwerpunkt „Baukalkulation“ gewidmet ist, eine „hochgradige Komplexität“, die eine rechtliche Beurteilung von Gutachten „erheblich erschweren“ könne.
Die Gutachten seien für die am Prozess beteiligten Juristen nicht mehr nachvollziehbar, weil es Rechtsanwälten und Richtern in der Regel an hochspezialisiertem Fachwissen aus dem Bauwesen fehlt, heißt es in einer Aussendung des Verlags.
„Für alle Beteiligten unwirtschaftlich“
Der Aufwand, solche Gutachten im Detail verstehen zu wollen, stehe in „keiner Relation“ mehr zu den geltend gemachten Ansprüchen und sei „für alle Beteiligten völlig unwirtschaftlich“, heißt es.
Ansprüche wiederum, die nur mit unangemessenem Aufwand überprüft werden können, seien nicht prozesskonform dargestellt.
Der Anspruchsteller habe seine Behauptungen so zu formulieren, dass sie „für die Gegenpartei und deren anwaltliche Vertretung mit angemessenem Aufwand nachvollziehbar sind“. Karasek plädiert daher für mehr Verständlichkeit. Sie ermögliche es letztlich, Zeit und Geld zu sparen.
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