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Steuer, Tipps

Spitzensteuern auf Einkommen in Österreich hoch, doch Aruba schlägt uns locker

Wappen von Aruba ©Wikimedia
Wappen von Aruba ©Wikimedia

Linz/Wien. Im internationalen Durchschnitt steigen 2012 die Spitzensteuersätze auf Einkommen um 0,3 Prozent. Der 2011 gleich gebliebene Spitzensteuersatz kehrt mit dieser leichten Steigung zum Trend 2010 zurück, heißt es in der neuen Auflage der KPMG-Studie “Individual Income Tax and Social Security Rate Survey”.

Damit wurde erst zum dritten Mal innerhalb von 10 Jahrenn eine Steigerung des Spitzensteuersatzes auf Einkommen beobachtet, heißt es. Den Weltrekord hält derzeit die Karibikinsel Aruba – mit 58,59 Prozent liegt sie deutlich vor Österreich (50%).

„Der Aufwärtstrend ist das Ergebnis einer mangelnden wirtschaftlichen Erholung und steigender Schulden“, sagt KPMG-Partnerin Verena Trenkwalder laut einer Aussendung. „Viele Länder hoben die Spitzensteuersätze an: Entweder wurden neue Steuersätze für Spitzenverdiener festgelegt, oder temporäre Steuern, um Budgetlöcher zu stopfen.“

Die prominentesten Beispiele in der Studie sind die Reformen in Frankreich und Spanien. Frankreich hob den Steuersatz für Besserverdienende von 41 auf 45 Prozent an. Dieser „außerordentliche Beitrag“ betrifft Personen mit einem Einkommen über 250.000 Euro jährlich. Auch in Spanien wurde per Jänner 2012 als Beitrag zur Bewältigung des Staatsdefizites eine zusätzliche Besteuerung aller Einkommen eingeführt. Für Einkommen über 300.000 Euro ergibt sich effektiv eine Steuererhöhung von 45 auf 52 Prozent.

„Die Studie reflektiert den internationalen Trend, einen Beitrag von Besserverdienenden zur Budgetsanierung zu fordern“, ergänzt KPMG-Partnerin Barbara Polster. „Es gibt jedoch auch andere Pläne: England etwa spricht bereits davon, den durchschnittlichen Spitzensatz per April 2013 von 50 auf 45 Prozent zu senken“.

In Österreich relativ hoch

Österreich liege mit einem Spitzensteuersatz von 50 Prozent nach wie vor im europäischen Spitzenfeld.

Den höchsten Einkommensteuersatz weltweit hat

  • Aruba mit 58,95 %, gefolgt von
  • Schweden mit 56,6 %,
  • Dänemark mit 55,4 % und
  • Niederlande mit 55 %.
  • Gleich danach folgen mit einem Spitzensteuersatz von 50 % Österreich, Belgien, UK, Japan und Senegal.

Allerdings greife in Österreich der Höchststeuersatz im internationalen Vergleich schon bei einem relativ niedrigen Einkommen von rund 80.000 USD bzw. 60.000 EUR.

Durch die begünstigte Besteuerung des 13. und 14. Gehaltes mit 6 % und den Gewinnfreibetrag beträgt 2012 die höchste effektive Steuerbelastung allerdings nur knapp unter 44 %. Diese begünstigte Besteuerung auf die Sonderzahlungen und der Gewinnfreibetrag wird allerdings zumindest für die Jahre 2013 bis 2016 für höhere Einkommen schrittweise eingeschliffen, was zu einer noch höheren Einkommensteuerbelastung führt, so die KPMG.

Noch aussagekräftiger sei die effektive Steuerbelastung einschließlich Dienstnehmeranteilen zur Sozialversicherung. Bei einem Einkommen von 100.000 USD beträgt in Österreich die effektive Steuerbelastung 38,4 %, bei einem Einkommen von 300.000 USD beträgt sie 41,8 %. Österreich liege auch diesbezüglich im internationalen Vergleich weit vorne.

Link: KPMG

 

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