Wien/New York. Die Anwaltssozietät Schönherr wurde bei der „M&A Advisor Awards“-Gala in New York für den „Global Financial Services Deal of the Year“ ausgezeichnet.
Schönherr erhielt den Preis für die Rolle als Rechtsberater beim Verkauf des zentral- und südosteuropäischen Bankennetzwerkes der österreichischen Volksbank International AG (VBI) an die russische Sberbank.
Schönherr-Partner Sascha Hödl, der das Schönherr-Team bei der Beratung der VBI-Eigentümer leitete, nahm die Auszeichnung bei der M&A Advisor Awards Gala entgegen.
„Wir freuen uns sehr, dass die Bedeutung dieser Transaktion mit diesem Global Award auch auf der anderen Seite des Atlantiks gewürdigt wurde. Der Kauf der VBI durch die Sberbank ist die erste bedeutende Präsenz einer russischen Bank in Zentral- und Südosteuropa“, erklärt Sascha Hödl in einer Aussendung.
Erst kürzlich wurde Schönherr von der österreichischen Tageszeitung Die Presse für diese Transaktion mit dem „Advocatus“ ausgezeichnet.
Schönherr erhielt im Zuge der Preisverleihung neben dem VBI Verkauf, eine weitere Auszeichnung für ihre Beratungsleistung bei der Restrukturierung und Teilverstaatlichung des VBI Hauptaktionärs, Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG), Österreichs viertgrößter Bankengruppe.
Sberbank neu am CEE-Bankensektor
Mit dem Kauf des VBI-Bankennetzwerkes in Zentral- und Südosteuropa hat die Sberbank neun Banken in acht Ländern (Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien und Ukraine) mit 295 Filialen und über 600.000 Kunden erworben.
Mit dieser Transaktion, die im Februar 2012 abgeschlossen wurde, hat eine russische Bankengruppe zum ersten Mal einen Vorstoß in die Märkte Zentral- und Südosteuropas getätigt.
Aufgrund der Transaktion konnte die ÖVAG einen Liquiditätsgewinn in der Höhe von 1,1 Milliarden Euro erzielen und das Risiko um 6,6 Milliarden Euro bei einem Verkaufspreis von 505 Millionen Euro reduzieren.
Darüber hinaus übernahm die Sberbank auch die bisher bestehende Gesellschafter-Finanzierung von knapp 2,1 Millionen Euro.
Internationales Transaktionsteam
Schönherr beriet bei diesem komplexen Deal die österreichische ÖVAG sowie die VBI Minderheitseigentümer DZ Bank AG und WGZ Bank AG.
Bredin Prat fungierte als Rechtsberater der französischen BPCE, dem vierten Eigentümer der VBI. Zum Team auf der Verkäuferseite zählten außerdem Ithuba Capital, als alleiniger Finanzberater der ÖVAG, DZ Bank und WGZ Bank sowie die Deutsche Bank, die als alleiniger Finanzberater der BPCE agierte.
KPMG unterstützte die ÖVAG auf der Verkäuferseite und bei allen steuerlichen Belangen. Auf der Käuferseite agierten Société Générale und J.P. Morgan als Finanzberater der Sberbank gemeinsam mit deren Tochtergesellschaft Troika Dialog. Citigroup gab eine Fairness Opinion für den Vorstand der Sberbank ab.
Freshfields Bruckhaus Deringer war Rechtsberater der Sberbank, während Deloitte finanzielle und steuerliche Due Diligence Prüfungen im Auftrag der Sberbank durchführte.
Aktuelle Mandate
Im laufenden Jahr wurde Schönherr vom Aufsichtsrat der österreichischen Hypo-Alpe-Adria-Bank International (HGAA) mit der Rechtsberatung für den geplanten Verkauf des HGAA-Bankennetzes in Südosteuropa beauftragt.
Die Kanzlei berät derzeit auch die österreichische Finanzmarktbeteiligung AG bei der geplanten Reprivatisierung der Kommunalkredit Bank, die im Jahr 2008 verstaatlicht wurde.
Erst kürzlich vertrat Schönherr die ÖVAG im Rahmen einer 484 Millionen Euro Bail-Out Investition der Republik Österreich und der Volksbanken in die ÖVAG.
Die Republik Österreich stieg dabei mit einer 49-prozentigen Beteiligung an der ÖVAG aus. Die Transaktion wurde von den Regulierungsbehörden und der Europäischen Kommission Mitte September genehmigt und Ende September 2012 abgeschlossen.
Link: Schönherr