Wien. Das Volumen von M&A-Transaktionen in den weltweit wichtigsten Wachstumsstaaten ist im Jahr 2012 um rund 5 Prozent auf 162,4 Milliarden US-Dollar gestiegen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie von Freshfields Bruckhaus Deringer. Die Nummer eins war 2012 natürlich wie gewohnt China, doch Mexiko erreicht bereits mehr als zwei Drittel des chinesischen Volumens und damit Platz 2, weit vor Russland.
Der Wertzuwachs bei den Transaktionen in den Wachstumsmärkten sei umso interessanter, weil gleichzeitig die weltweite M&A-Aktivität um 5 Prozent (beim Volumen) bzw. 9 Prozent (bei der Anzahl der Transaktionen) sank, heißt es.
Keinen Anstieg gab es in den Wachstumsregionen bei der Anzahl der Transaktionen: Hier fiel die Gesamtmenge von M&A-Deals um 12 Prozent auf 2.796 Transaktionen, heißt es in einer Aussendung.
„Nach einem verhältnismäßig trägen Jahr 2011 und mehr Schwung in 2012 werden wir dieses Jahr noch mehr Transaktionen in Wachstumsregionen sehen. Für viele Unternehmen ist es derzeit die beste Option, mit Fusionen und Übernahmen in Wachstumsregionen neue Kundengruppen zu erschließen und Produktionskosten zu senken. Gleichzeitig herrscht in den Heimatmärkten vieler strategischer Investoren ein noch immer krisengeprägtes Umfeld und daher schwierige Akquisitionsbedingungen“, erklärt Hartmut Nitschke, Partner für internationales Gesellschaftsrecht und M&A bei Freshfields Bruckhaus Deringer.
Die wichtigsten Branchen
Die meisten Fusionen und Übernahmen in Wachstumsmärkten waren im vergangenen Jahr in der Lebensmittelindustrie, bei Versicherungen, Rohstoffgewinnung und Banken zu beobachten. 45 Prozent aller Transaktionen fanden in diesen Sektoren statt, so die Studie.
Die aktivsten Investoren
Unternehmen aus den USA waren im vergangenen Jahr die größten M&A-Investoren in Wachstumsstaaten. Mit 352 Transaktionen im Gesamtwert von 22 Milliarden US-Dollar steigerten US-Unternehmen ihr dortiges Engagement um 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das ist der höchste Stand seit 2007.
Auf den weiteren Plätzen folgen Belgien (vor allem aufgrund der großvolumigen Übernahme von Grupo Modelo durch AB InBev), Hongkong und Singapur.
Deutsche Investoren stehen an zehnter Stelle hinter Japan und vor der Russischen Föderation. Danach haben deutsche Firmenkäufer bei 87 Unternehmenstransaktionen in Wachstumsländern insgesamt gut 5 Milliarden US-Dollar investiert.
Begehrteste M&A-Ziele
Attraktivste Zielnation für M&A in Wachstumsstaaten war wie im Vorjahr wieder China. Die Rangliste im Detail:
- China auf Platz 1, mit einem Kapitalzufluss von 35 Milliarden US-Dollar, gefolgt von
- Mexiko (25,6 Milliarden US-Dollar),
- Russland (18,6 Milliarden US-Dollar),
- Brasilien (18,2 Milliarden US-Dollar) und
- Indonesien (13,7 Milliarden US-Dollar).
Mexiko war, wiederum bedingt durch die Übernahme von Grupo Modelo durch AB InBev, wertmäßig zweitgrößtes Ziel für Fusionen und Übernahmen. Bereinigt konnte jedoch die Türkei den größten Zuwachs durch M&A-Investoren verzeichnen, hier stieg der Transaktionswert im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Prozent auf über 10 Milliarden US-Dollar. Indien verlor dagegen 42 Prozent an M&A-Aktivität (auf 10,3 Milliarden US-Dollar).
Über die Studie
Die Untersuchung umfasste 24 Länder, die der Internationale Währungsfonds als Wachstumsstaaten definiert hat. Darunter China, Brasilien, Russische Föderation, Indien, Chile, Indonesien, Mexiko, Türkei, Südafrika, Polen, Argentinien, Philippinen, Venezuela, Thailand, Peru, Bulgarien, Rumänien, Estland, Litauen, Ungarn, Ukraine, Pakistan und Lettland.
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