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Recht

Allianz Studie: Betriebsunterbrechungen werden von Unternehmen am meisten gefürchtet

Werner Müller ©Allianz
Werner Müller ©Allianz

Wien. Eine weltweite Umfrage der Allianz Versicherung in 28 Ländern zu den Top-Unternehmensrisiken 2013 zeigt: Die aus Unternehmenssicht aktuell bedrohlichsten Risiken sind Betriebsunterbrechungen, Naturkatastrophen und Brände.

Österreichische Unternehmen liegen bei den Ergebnissen überwiegend im globalen Trend. Während Rechts- und Reputationsrisiken kritisch gesehen werden, bleiben IT- und Cyber-Risiken häufig eher unterschätzt.

„Unternehmen bewegen sich heute in einer komplexen Risikolandschaft. Neben Feuer und Naturkatastrophen sind Betriebe auch mit Lieferantenausfällen und Cyberkriminalität konfrontiert“, erklärt Werner Müller, Vorstand und Chief Risk Officer der Allianz Gruppe in Österreich, in einer Aussendung.

Betriebsunterbrechungen auf Platz 1

Betriebs- und Lieferkettenunterbrechungen gelten mit 46 Prozent als das weltweit größte Geschäftsrisiko, wie die Allianz Umfrage zeigt. Viele Unternehmen halten ihre globalen Lieferketten aus Kostengründen schlank und verzichten auf Ersatzlieferanten.

Wie beispielsweise die Flutkatastrophe in Thailand zeigte, können Ausfälle von einzelnen Schlüssellieferanten in einer Region ganze Branchen in Mitleidenschaft ziehen. Betriebsunterbrechungen sind oft die Folge von Naturkatastrophen, die von den Befragten als zweitgrößtes Unternehmensrisiko (44 Prozent) identifiziert werden.

In den letzten dreißig Jahren haben sich die Schäden aus Naturkatastrophen um das 15-fache gesteigert. Laut Studie ist davon auszugehen, dass weltweit die Anzahl und die Höhe der Schäden weiter zunehmen werden, weil die Versicherungsdichte gerade in Asien steigt und gefährdete Küstenregionen immer stärker besiedelt werden.

Überraschend aktuell zeigt sich ein Risiko, das so alt wie die Menschheit ist: Die Gefährdung durch Feuer und Explosionen ist mit 31 Prozent auf der Agenda der Unternehmen im Vergleich zur Vorjahresbefragung weit nach oben katapultiert worden – vom zehnten auf den dritten Platz.

Brände sind zwar eher selten, können aber gerade in produzierenden Industrien hohe Sach- und Betriebsunterbrechungsschäden verursachen, wie auch die Schadenstatistik der Allianz zeigt: 2012 verzeichnete der Industrieversicherer Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) weltweit sieben hohe Sachschäden von jeweils mehr als 10 Millionen Euro, von denen sechs auf Brände zurückgehen.

Regionale Unterschiede: Österreich im weltweiten Trend

Wirft man einen Blick auf regionale Ergebnisse, so zeigt sich ein differenzierteres Bild: Die Befragten in Österreich liegen mit den ersten beiden Risiken im weltweiten Trend: Während Betriebsunterbrechungen mit 55 Prozent vor Naturkatastrophen (45 Prozent) auf Platz 1 rangieren, schätzen die Befragten hierzulande das Zusammenbrechen der Eurozone (30 Prozent) als drittgrößtes Risiko ein.

„Aufgrund der schon zwei Jahre andauernden Staatsschuldenkrise überrascht es kaum, dass die Befragten in Österreich sich mehr um die Zukunft der Eurozone sorgen als jene in anderen Teilen der Welt“, erklärt Müller.

Während Unternehmen in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika das Auseinanderbrechen der Eurozone als großes Risiko betrachten, werden im asiatisch-pazifischen Raum Marktschwankungen und steigende Rohstoffpreise direkt nach den drei Top-Risiken genannt: So können höhere Rohstoffpreise das starke Wachstum von Ländern wie China und Indien dämpfen, auch der Fachkräftemangel und die alternde Arbeitsbevölkerung sind wichtige Geschäftsrisiken in Asien.

In den USA hingegen wird als viertwichtigstes Risiko die Verschärfung des Wettbewerbs genannt. Darin spiegelt sich der zunehmende Wettbewerbsdruck aus den Schwellenländern wider, den vor allem Produkthersteller und Technologieunternehmen im Land zu spüren bekommen.

Unternehmen schlecht auf IT- und Stromausfälle vorbereitet

Einige Risiken genießen in Unternehmen hohe Aufmerksamkeit, andere werden aus Sicht der Allianz Experten noch breit unterschätzt.

So können etwa IT-Ausfälle – gleich ob selbstverschuldet oder durch Internetkriminalität – hohe finanzielle Folgekosten in der zunehmend digitalisierten Wirtschaft verursachen. Doch nur sechs Prozent der Befragten meinen, dass den Unternehmen dieses Risiko wirklich bewusst ist.

Auch die Gefährdung durch breitflächige Stromausfälle sei erst bei wenigen Unternehmen auf dem Risikoradar, obwohl aufgrund der alternden Infrastruktur und unzureichender Investitionen die Zuverlässigkeit der Stromversorgung in Industrieländern künftig abnehmen werde, wie die Studie zeigt.

Durch die hohe Abhängigkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien und den in vielen Unternehmen fehlenden Vorkehrungen wären die Folgen eines Stromausfalls heute viel gravierender als noch vor zehn oder 15 Jahren.

„Die Umfrageergebnisse machen deutlich: Aufgrund der differenzierten Risikosituation ist individuelle Beratung auch bei Firmenkunden das Gebot der Stunde“, erklärt Müller.

So gäbe es neben unterschiedlichen Risikoprofilen in Industriebetrieben und KMUs auch Branchenspezifika, die berücksichtigt werden müssen. Analog zu „Life Check“ bei Privatkunden identifiziert die Allianz bei Firmenkunden durch den Beratungsansatz „Business Check“ existenzielle Risiken und sichert diese auf Basis einer individuellen Versicherungslösung ab.

„Neben Risikoberatung und Prävention ist es wichtig, alle Deckungslücken zu schließen, damit auftretende Risiken nicht zum finanziellen Desaster für den jeweiligen Betrieb werden“, so Müller abschließend.

Über die Studie

Die Befragung „Allianz Risk Barometer 2013“ wurde Ende 2012 von der Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), dem Industrieversicherer der Allianz Gruppe, durchgeführt.

Dabei gaben 529 Experten aus dem Industrie- und Firmenversicherungsgeschäft ihre Einschätzung ab, welche Risiken für Unternehmen aus bestimmten Regionen und Branchen im Jahr 2013 besonders dringlich sind.

Link: Alli­anz

Link: Studie „Allianz Risk Barometer 2013“ (pdf)

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