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Recht

In Teilzeit zur Chefin? Expertinnen diskutieren mit Ministerin Heinisch-Hosek auf Einladung von Wolf Theiss

Föderl-Schmid, Oppitz, Glatz-Kremsner, Fischer, Heinisch-Hosek ©Wolf Theiss
Föderl-Schmid, Oppitz, Glatz-Kremsner, Fischer, Heinisch-Hosek ©Wolf Theiss

Wien. Ein Expertinnen-Podium rund um Bundesministerin Gabriele Heinisch-Hosek diskutierte auf Einladung der Wirtschaftskanzlei Wolf Theiss aktuelle Themen der Gender Diversity.

Zentrale Frage der Veranstaltung war diesmal, ob eine berufliche Führungsposition und Teilzeitarbeit zwingend im Widerspruch stehen oder ob auch die Rolle des Chefs bzw. der Chefin in Teilzeit ausgeführt oder gar erreicht werden können. 

Moderiert wurde die Diskussion von „Der Standard“-Chefredakteurin Alexandra Föderl-Schmid. Es war das zweite Mal, dass Wolf Theiss zur Diskussion zum Thema Gender Diversity mit Heinisch-Hosek geladen hatte.

Diskutiert wurden diesmal auch aktuelle Veränderungen von gesetzlichen Rahmenbedingungen (Anspruch auf Elternteilzeit und Frauenquoten in Führungsgremien) und welche Auswirkungen diese auf die österreichische Unternehmenskultur haben.

Die Teilnehmer

Eröffnet wurde der Abend von Wolf Theiss Partnerin Eva Fischer. An der anschließenden Diskussion unter der Leitung von Föderl-Schmid beteiligten sich neben Heinisch-Hosek auch Bettina Glatz-Kremsner, Vorstandsdirektorin der Casinos Austria AG und der Österreichischen Lotterien GmbH, Tatjana Oppitz, Generaldirektorin der IBM Österreich GmbH sowie Doris Tomanek, Vorstandsdirektorin der UniCredit Bank Austria AG.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich einig, dass die Möglichkeit zur Vereinbarung von Beruf und Familie, sowie die Ausübung einer Führungsposition in Teilzeit eine im Unternehmen gelebte Top-Down-Strategie sein muss, heißt es in einer Aussendung. Nur wenn es mehr Vorbilder gibt und die Firmenleitung alternative Arbeitszeitmodelle gezielt fördert, können diese flächendeckend funktionieren.

Nicht nur die Schaffung von unternehmensinternen Netzwerken zur Unterstützung der MitarbeiterInnen in Teilzeit, sondern auch die Änderung gesellschaftlicher Rahmenbedingungen seien Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung.

Oppitz hielt fest, dass bei IBM die Suche nach der besten Person für den Job zähle und MitarbeiterInnen unabhängig von der jeweiligen Arbeitszeit nur nach erbrachter Leistung beurteilt werden: „Teilzeit darf kein Karriereknick sein.“

Umdenken in allen Köpfen

Frauenministerin Heinisch-Hosek betonte, dass das Umdenken in den Köpfen beginnen müsse und die Teilzeitfrage auch kein reines Frauenproblem sein sollte.

Glatz-Kremsner erzählte aus persönlicher Erfahrung: „Mein Sohn war 8 Jahre alt, als ich in den Vorstand kam und natürlich war es schwierig beides zu vereinbaren.“ Auch sei es ärgerlich, dass die Frage der Vereinbarkeit von Familie und Beruf immer Frauen gestellt werde; männliche Vorstandskollegen werden so gut wie nie danach gefragt. Sie bekräftigte, dass Teilzeitarbeit und Führungsrolle für beide Geschlechter vereinbar gemacht werden müssten, da heute vor allem auch von der jungen Generation immer mehr Flexibilität und Work-Life-Balance nachgefragt würden.

Tomanek erklärte, dass es, um eine Führungsrolle in Teilzeit ausüben zu können, vor allem Vertrauen, klarer Vorgaben und Kommunikation der Erwartungen bedürfe. Unternehmensintern machte sie auch die Erfahrung, dass es sich nicht nur um ein Frauen-Thema handle, sondern Möglichkeiten auch in Zusammenarbeit mit Männern beleuchtet werden müssten. Nur so könne man das Verständnis auf beiden Seiten stärken und mehr „Role Models“ schaffen.

Unter den rund 160 Gästen waren u.a.: Doris Bock (Geschäftsführerin, Neudoerfler Office Systems GmbH), Lisa Florkowski (Head of Group Compliance, Raiffeisenbank International AG), Corina Haut (Leiterin der Rechtsabteilung, Knorr Bremse AG), Robert Lasshofer (Generaldirektor, Wiener Städtische Versicherungs AG), Gerlinde Layr-Gizycki (Member of the Board, LGT Bank AG), Eleonore Leder (Managing Director – Head of HR, Raiffeisen Centrobank) und Carina Rath-Bachmann (HR Director, Estee Lauder Cosmetics GmbH).

Ebenfalls vor Ort: Barbara Selden (Abteilung Sozio-ökonomische Gleichstellung, Bundeskanzleramt), Stephan Spatt (HR Manager, Licht für die Welt), Martina Supper (Head of Mergers & Acquisitions, Österreichische Post AG) und Karin Zeisel (Betriebsratsvorsitzende – Aufsichtsrat, Erste Group Bank AG).

Link: Wolf Theiss

 

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