Wien. Österreichs CFOs lassen ihre Bleistifte nicht wie die sprichwörtlichen Bürokraten pünktlich zu Büroschluss fallen oder schalten ihre Handys und Laptops aus.
Im Gegenteil: Sie sind morgens und am Abend telefonisch erreichbar, erledigen E-Mails und arbeiten häufig auch am Wochenende, so eine Studie des Personaldienstleisters Robert Half, für die 100 österreichische Finanzverantwortliche befragt wurden. Vor allem weibliche Finanzchefs sind auch in der Freizeit im Dienst.
Zudem habe sich die Erreichbarkeit der österreichischen CFOs außerhalb der Arbeitszeit heuer, im Vergleich zum letzten Jahr, deutlich erhöht.
- Ein Drittel (33 %) der österreichischen Finanzmanager ist grundsätzlich in der Freizeit telefonisch erreichbar und bearbeitet E-Mails außerhalb der Bürozeiten. Damit befinden sich die österreichischen Finanzführungskräfte in guter Gesellschaft mit ihren Berufskollegen in Deutschland (35 %), der Schweiz (36 %) und in den Niederlanden (35 %).
- Ein deutlicher Unterschied zeigt sich zwischen männlichen und weiblichen Finanzchefs: 40 % der befragten Frauen arbeiten prinzipiell auch in ihrer Freizeit. Bei den Männern sind es 28 %.
- Wenn Abgabetermine anstehen oder Fristen einzuhalten sind, arbeitet und telefoniert sogar fast die Hälfte (48 %) aller Befragten auch in den Morgen- oder Abendstunden.
Knapp ein Drittel der Befragten gab an, täglich bis zu einer halben Stunde in der Freizeit dienstliche E-Mails zu bearbeiten. Ein Viertel aller Finanzmanager opfert der Mailkommunikation eine ganze Stunde, 10 % sogar bis zu zwei Stunden. Dazu kommt, dass mehr als die Hälfte (54 %) der CFOs heuer noch häufiger außerhalb der normalen Arbeitszeiten telefonisch und per Mail erreichbar sind als ein Jahr zuvor, 20 % von ihnen sogar signifikant häufiger – so jedenfalls die Aussendung zur Studie.
Freies Wochenende? Was ist das?
Am Wochenende arbeitet eine deutliche Mehrheit (72 %) der von Robert Half befragten Finanzmanager. Und zwar verbringt fast ein Viertel (23 %) der CFOs jedes zweite Wochenende mit Arbeit, 16 % sogar jedes. 11 % verwandeln drei von vier Wochenenden in Arbeitstage, während 22 % ihren Firmenangelegenheiten ein Wochenende pro Monat widmen.
„Die Grenzen zwischen Arbeits- und Freizeit verwischen immer mehr“, so Sven Hennige, Managing Director Central Europe & Germany von Robert Half International. Dies beweise zwar Produktivität, doch wichtig sei auch ein verantwortungsbewußter Umgang mit dem Thema – und „zum Unternehmen passende Maßnahmen, die der Selbstausbeutung vorbeugen“.
Link: Robert Hall