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Business

B&C-Vorstände Prügger und Junghans mit 1. Manager-Monitor: Lob und Tadel für Österreich und seine Chefs

Patrick F. Prügger und Michael Junghans, B&C Industrieholding ©B&C Industrieholdung/APA-Fotoservice/Preiss
Patrick F. Prügger und Michael Junghans, B&C Industrieholding ©B&C Industrieholdung/APA-Fotoservice/Preiss

Wien.  Anhaltende Eurokrise mit Schreckensmeldungen im Wochentakt, der strenge EU-Sparkurs oder die in vielen Branchen stagnierende Konjunktur – Österreichs Unternehmer haben sicher schon einfachere Zeiten erlebt.

Die B&C Industrieholding, eine der größten Beteiligungsgesellschaften Österreichs, präsentierte im Rahmen ihrer Jahrespressekonferenz neben dem B&C-Jahresbericht auch den 1. Österreichischen Manager-Monitor. 200 Top-Manager aus den 1.000 größten Unternehmen Österreichs standen dazu dem Marktforschungsinstitut meinungsraum.at telefonisch ausführlich Rede und Antwort.

Alle Kernbeteiligungen konnten 2012 noch starke Jahresergebnisse erzielen, heißt es:

  • Die Lenzing AG etwa, an der B&C 67,6 Prozent hält, erzielte trotz schwieriger Marktverhältnisse mit einem Umsatz von 2,09 Mrd. Euro das zweitbeste Jahresergebnis der Unternehmensgeschichte.
  • Die Semperit AG Holding (54,2% B&C) erwirtschaftete 2012 mit 828,6 Mio. Euro einen – teilweise auch akquisitionsbedingten – Rekordumsatz und außerdem den zweithöchsten Jahresüberschuss der Unternehmensgeschichte.
  • 2012 stieg B&C mit 29,9 Prozent als Kernaktionär bei der AMAG ein. Mittlerweile – nach Abschluss von Aktionärsvereinbarungen und einem daraus resultierenden Pflichtangebot – hält B&C gemeinsam mit Partnern die Mehrheit der Stimmrechte. Auch für die AMAG war 2012 noch ein Jahr der operativen Rekorde: Produktion und Absatz konnten auf historische Höchstwerte gesteigert werden. Inzwischen prägen niedrige Marktpreise in der Aluminiumindustrie, ähnlich wie bei Lenzing in der Faserindustrie, die Rahmenbedingungen des ersten Halbjahres 2013.

„Trotz schwieriger Wirtschaftslage“

Michael Junghans, Vorsitzender der Geschäftsführung der B&C Industrieholding: „Die durchgehend erfreulichen Jahresergebnisse unserer Kernbeteiligungen im Jahr 2012 bestätigen die langfristige Investitionspolitik der B&C, der wir auch in Zukunft und in der derzeit allgemein schwierigen Wirtschaftslage treu bleiben werden. Wir freuen uns, dass wir mit unseren Beteiligungen einen wichtigen Beitrag zum Unternehmensstandort Österreich und damit auch zur Sicherung von heimischen Arbeitsplätzen leisten können.“

Neben direkten Investitionen in österreichische Traditionsunternehmen sei die Entwicklung des Industriestandorts Österreich ein zentrales Anliegen der B&C-Gruppe. Um zu erheben, wie heimische Entscheidungsträger die derzeitige Wirtschaftslage und ihre persönliche Arbeitssituation beurteilen, hat B&C den 1. Österreichischen Manager-Monitor in Auftrag gegeben.

Im Rahmen der Studie wurden von den befragten Top-Managern zahlreiche Maßnahmen von Staat und Politik gefordert, aber auch viele Bereiche genannt, in denen die heimische Industrie verstärkt Eigenverantwortung übernehmen sollte.

  • Einigkeit herrschte etwa bei der Frage, in welchen Bereichen sich Industrieunternehmen abseits ihres Kerngeschäfts betätigen sollten: 98 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Unternehmen Aus- und Fortbildungsprojekte sowie Forschung und Entwicklung in Österreich unterstützen.
  • Ebenfalls wichtige Aufgaben für die heimische Industrie sind aus Sicht ihrer Manager Engagements im Umweltschutz (94%) und
  • Maßnahmen gegen Jugendarbeitslosigkeit (93%).
  • Großen Verbesserungsbedarf sehen die Führungskräfte außerdem bei der Frauenförderung, sowie bei der Verfügbarkeit von Venture-Kapital und der Unterstützung von Start-Ups in Österreich (je 78%).

Mit einer Exportquote von 57,3 Prozent im vergangenen Jahr ist der Außenhandel ungebremst der wichtigste Motor der österreichischen Konjunktur. Wenig überraschend verbinden die befragten Top-Manager mit der österreichischen Industrie deshalb am ehesten den Begriff „exportorientiert“ (86%). Die Entscheidungsträger fühlen sich gut gerüstet für den internationalen Wettbewerb: 71 Prozent sind trotz aktuell flauer Konjunkturaussichten davon überzeugt, dass Österreichs Industrie im internationalen Vergleich gut dasteht.

Um diese gute Position langfristig absichern zu können, sehen die heimischen Manager vielfältigen Handlungsbedarf bei den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen. Knapp die Hälfte (48%) wünscht sich vom Staat verstärkte Aktivitäten und Unterstützung. Im Zentrum standen dabei Themen wie die Besteuerung der Arbeitskosten (nur 4% sind damit zumindest „zufrieden“) und behördliche Genehmigungsverfahren (9% „zufrieden“).

Die Unzufriedenheit mit der österreichischen Industriepolitik steige mit der Position innerhalb eines Unternehmens, heißt es. Während sich im mittleren Management noch 71 Prozent zufrieden zeigen, sind nur 41 Prozent der Unternehmensvorstände mit den Rahmenbindungen in Österreich glücklich. Dabei spielt der Unternehmensstandort innerhalb Österreichs eine große Rolle: Manager aus der Steiermark und Kärnten sind mit 62 Prozent am zufriedensten, in Tirol und Vorarlberg nur 38 Prozent (Wien, NÖ, BGLD: 55%; OÖ, SBG: 46%).

Hohe Lohnnebenkosten

Dazu Patrick Prügger, Geschäftsführer Finanzen der B&C Industrieholding: „Österreichs Manager sind mit den derzeitigen Rahmenbedingungen relativ zufrieden. Der Ruf nach Veränderungen zur langfristigen Standortsicherung ist jedoch quer durch alle Bundesländer klar vernehmbar. Oben im Ranking der bei den Interviews spontan genannten Wünsche und Forderungen an die Politik standen die Dauerbrenner ‚Verbesserung Steuersystem / Senkung Lohnnebenkosten’ mit 26 Prozent, ‚Investitionen und Forschung unterstützen’ mit 17 Prozent sowie ‚Aus- und Weiterbildung, Nachwuchsförderung’ mit 12 Prozent.“

Manager sind kompetent, außer bei der Ethik

Welche Eigenschaften zeichnen österreichische Manager aus und wie sehen diese ihre Berufsgruppe? Wie die Ergebnisse des Manager-Monitors zeigen, charakterisieren diese ihren eigenen Berufsstand in erster Linie als gut ausgebildet (78%) und kompetent (74%). Kritisch sind die heimischen Top-Manager beim korrekten Umgang mit ethischen Grundsätzen: Diese Eigenschaft sprechen nur 29 Prozent ihrer eigenen Berufsgruppe zu.

Die Frage, wie Vermögen und Einkommen hierzulande besteuert werden sollen, beherrscht aktuell nicht nur die Politik, sondern hat auch bei den in Österreich tätigen Managern – von denen viele Berufserfahrungen im Ausland haben – hohe Priorität: Für 58 Prozent sind die Steuern und Abgaben, die sie in Österreich leisten müssen, zu hoch. Nur 14 Prozent sehen keinen Grund zur Klage.

Dennoch ist die persönliche Zufriedenheit mit Job und Aufgaben bei Managern besonders hoch. Besonders schätzen die Befragten die Komplexität ihrer Aufgaben (91%) und ihre Gestaltungsmöglichkeiten (90%). Auch das Preis-Leistungs-Verhältnis scheint zu passen: 69 Prozent sind zufrieden mit ihrem Gehalt, 75 Prozent mit der Anzahl ihrer Arbeitsstunden. Im eigenen Unternehmen spüren 91 Prozent eine hohe Wertschätzung für ihre Arbeit.

Von den Medien bzw. der Öffentlichkeit fair behandelt fühlen sich hingegen nur mehr 55 Prozent. Interessantes Ergebnis: Weibliche Führungskräfte sind bei allen Kriterien deutlich zufriedener und fühlen sich stärker wertgeschätzt als ihre männlichen Kollegen, so eine Aussendung der B&C.

 

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