Wien. Johannes Meran, Verwaltungsratsvorsitzender beim börsenotierten Immobilienunternehmen conwert, kündigt einen weitreichenden Umbau in der Chefetage an: „Wie angekündigt“ werde im 4. Quartal ein CEO für conwert ernannt werden. Die Ankündigung kommt nach heftiger öffentlicher Kritik von Aktionären: Der Job ist derzeit nämlich vakant – während Meran selbst zu sehr in das Unternehmen hineinregiere, wie die Anlegerkritik lautete.
„Nach Abschluss der strategischen Neuausrichtung ist es mein Ziel, mich im Oktober 2013 aus der Einbindung in das operative Management von conwert zurückzuziehen. Daher wird conwert das Direktorium nun mit einem CEO verstärken“, erklärt Meran heute. Er selbst stehe für dieses Amt nicht zur Verfügung.
Die im österreichischen Leitindex ATX notierte conwert Immobilien Invest SE plant konkret laut einer Aussendung, das Geschäftsführende Direktorium der Gesellschaft im vierten Quartal 2013 durch einen CEO zu verstärken. Zu diesem Zweck wurde innerhalb des Verwaltungsrats ein Personalausschuss gebildet. Diesem Ausschuss, der die Suche nach einem geeigneten Kandidaten koordiniert, gehören Franz Pruckner, Kerstin Gelbmann, Eveline Steinberger-Kern und Alexander Tavakoli an.
Auf neuem Kurs
Wie Meran weiter ausführt, habe sich „im Zuge der strategischen Neuausrichtung in den vergangenen zwei Jahren der direkte Durchgriff des Verwaltungsrats bewährt. Nachdem die zentralen Meilensteine hierbei bis Ende des Jahres abgeschlossen sein werden, suchen wir nun einen geeigneten CEO für conwert. Wie bereits mehrfach gesagt stehe ich für dieses Amt nicht zur Verfügung. Nach der Bestellung eines CEOs ist es mein Ziel, mich als Verwaltungsratsvorsitzender mit Ende Oktober 2013 aus der Einbindung in das operative Management von conwert zurückzuziehen.“
In den vergangenen zwei Jahren wurde den Angaben zufolge die Strategie von conwert neu ausgerichtet und das Unternehmen erfolgreich weiter entwickelt. Kern des neuen Geschäftsmodells sei die Erwirtschaftung von nachhaltigen Erträgen durch Entwicklung und effizientes Management eines langfristigen Bestandsportfolios von hoch rentierlichen Wohnimmobilien und eine Abkehr von kurzfristigen, volatilen Projekten. Heute erwirtschafte conwert bereits rund 80% der Erträge aus der langfristigen Verwaltung der Bestandsimmobilien.
Der geographische Schwerpunkt auf Deutschland soll weiter gestärkt werden. „Mit der Neuausrichtung haben wir conwert insbesondere vor dem Hintergrund eines äußert volatilen Marktumfelds robuster und krisensicherer aufgestellt“, so Meran.
Die operativen Erfolge der eingeschlagenen Neuausrichtung seien an den Kennzahlen des Unternehmens erkennbar. So wurde innerhalb der vergangenen zwei Jahre die Leerstandsrate um über 25 % von 15,9 % auf 11,8 % gesenkt, die durchschnittliche Rendite des Portfolios um rund 15 % von 5,2 % auf 6,0 % gesteigert sowie die Personal- und sonstigen betrieblichen Aufwendungen von knapp 95 Mio € 2010 auf voraussichtlich rund 70 Mio € für 2013 gesenkt, heißt es weiter. Gleichzeitig wurde die Vermietungsmarge (Net Rental Income-Marge) von 58,8 % auf zuletzt (1-3/2013) 65,3 % gesteigert.