Open menu
x

Bequem up to date mit dem Newsletter von Extrajournal.Net!

Jetzt anmelden, regelmäßig die Liste der neuen Meldungen per E-Mail erhalten.

Weitere Informationen finden Sie auf unserer Newsletter-Seite sowie in unserer Datenschutzerklärung.

Business

Schoellerbank-CEO Franz Witt-Dörring zum 180-Jahr-Jubiläum: „Das Wichtigste am Geschäft blieb gleich“

Franz Witt-Dörring © Schoellerbank
Franz Witt-Dörring © Schoellerbank

Wien. Jubiläum für ein Schwergewicht unter den Privatbanken: Wie die Mehrheit der österreichischen Geldhäuser wurde die Schoellerbank im 19. Jahrhundert gegründet. Das von Alexander Schoeller 1833 ins Leben gerufene Institut war schon damals ein etabliertes Private Banking-Institut und feiert heuer sein 180-Jahr-Jubiläum.

Im Interview mit Management.Extrajournal.Net schildert Franz Witt-Dörring, Vorstandvorsitzender der Schoellerbank, wie sehr sich die Spielregeln im Private Banking seit Gründung des Instituts geändert haben – und dass ein Hauptfaktor aber bis heute Gültigkeit hat. 

Management.Extrajournal.Net: Wie hat es die Schoellerbank geschafft, 180 Jahre alt zu werden?

Franz Witt-Dörring: Lässt man die österreichische und europäische Geschichte vom Gründungsjahr der Bank 1833 bis heute Revue passieren, wird einem schnell bewusst, dass der Zeitraum mit großen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umwälzungen und Krisen verbunden war. Vor diesem Hintergrund darf man die Kontinuität und Beständigkeit der Schoellerbank ruhigen Gewissens als herausragendes Ereignis betrachten.

Was waren die Erfolgsfaktoren?

Witt-Dörring: Die lange Tradition des Bankhauses ist mit der Familie Schoeller eng verbunden. Ihre Mitglieder haben die Geschicke des Hauses über eine Zeitspanne von 150 Jahren maßgeblich bestimmt. Prägend für die langfristigen Erfolge des Bank- und Großhandelshauses und seiner Familie waren ein entsprechendes Augenmaß – gepaart mit Weitblick und Zukunftsorientierung. Besitzverhältnisse und Geschäftsstruktur der Gegenwart sind Ausdruck der veränderten Zeitumstände und Wirtschaftsverhältnisse. Sie dienen einer verantwortungsvollen und leistungsorientierten Weiterführung des Private Banking, dessen Kernkompetenzen die Vermögensanlageberatung und die Vermögensverwaltung sind.

Was hat sich aus Ihrer Sicht in dieser langen Zeit geändert, hätte sich ein Banker aus der Zeit der Monarchie noch irgendwie ausgekannt, wenn er die heutige Schoellerbank betritt?

Witt-Dörring: Die Welt von damals und die von heute kann man kaum miteinander vergleichen. Die nationalen und internationalen Rahmenbedingungen haben sich maßgeblich verändert. Der moderne Finanzmarkt bietet dem Kunden von heute ein breites Spektrum an Produkten und Dienstleistungen zur Deckung seiner Finanzierungs- bzw. Veranlagungsbedürfnisse an. Zugleich hat sich aber auch die Komplexität dieser Produkte erhöht. Hier mit dem Wissensstand von vor 180 Jahren eintauchen zu wollen, wäre wohl ein vergebliches Unterfangen. Eines wäre jedoch für den Banker von damals sicher gleich geblieben: die Freude an der Begegnung mit Menschen und das Agieren als verlässlicher Partner bei der Regelung von Vermögensangelegenheiten.

Gibt es Dinge, die heute wie damals für die Kunden wichtig sind, die also ihre Bedeutung behalten haben?

Witt-Dörring: Das Wesen des Prozesses der Betreuung vermögender Menschen hat sich nicht wirklich verändert. Unser Geschäft Private Banking erfordert nach wie vor Professionalität, Kontinuität und Verlässlichkeit – das sind die Bausteine, die uns die Basis unseres Geschäftes sichern: das Vertrauen unserer Kunden. Diese Gedankenwelt sprechen wir auch im Unternehmensleitbild der Schoellerbank an. Unser Kernwert lautet: „Wir orientieren uns ausschließlich an den Bedürfnissen unserer Kunden“. Und das umsichtige Handeln ehrbarer Kaufleute von damals findet sich nach wie vor in unserem Anlagegrundsatz wieder. Dieser lautet: >Investieren statt Spekulieren<.

Die Schoellerbank

Die heutige Schoellerbank ist eine 100%ige Tochter der UniCredit Bank Austria mit 12 Standorten in Österreich und nach eigenen Angaben die größte Privatbank des Landes. Das verwaltete Vermögen belief sich Ende 2012 auf 8,2 Mrd. Euro und beträgt aktuell 8,6 Mrd. Euro. 2012 war das erfolgreichste Jahr in der 20-jährigen Geschichte der Schoellerbank Vermögensverwaltung: Sie hat den Angaben zufolge über 1.100 neue Kunden gewonnen und ein Volumenwachstum von über 425 Millionen Euro erreicht.

 

Link: Schoellerbank

Weitere Meldungen:

  1. RWE bringt erste grüne Anleihe in USA mit Clifford Chance
  2. Vonovia holt sich 850 Millionen Euro mit White & Case
  3. Schaeffler holt sich 850 Mio. Euro: White & Case berät Banken
  4. Wohnbaukredite wachsen wieder, Firmenkredite bleiben flau