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Business

Spediteure-Präsident Wolfram Senger-Weiss fordert österreichweite Lkw-Regelung statt einzelner Fahrverbote

Wolfram Senger-Weiss ©Gebrüder Weiss
Wolfram Senger-Weiss ©Gebrüder Weiss

Wien. Österreichs Spediteure fordern einen bundesweiten österreichischen Güterverkehrsplan statt des aktuellen „Fahrverbots-Wildwuchses für Lkw“, wie es heißt: Derzeit verhängen lokale Behörden oft Fahrverbote aufgrund von Partikularinteressen und ohne Abstimmung mit anderen Regionen oder Beachtung überregionaler Folgen, beklagen die Logistiker unter Verweis auf eine WU-Studie.

„Die Logistikbranche verliert durch regionale Verkehrsverbote oder Beschränkungen zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Wolfram Senger-Weiss, Präsident des Zentralverband Spedition & Logistik und Vorstand im Logistikkonzern Gebrüder Weiss. Unkoordinierte Fahrverbote seien darüber hinaus auch ein ökologischer Rückschritt, weil man zu überflüssigen zusätzlichen Fahrten gezwungen sei.

In den vergangenen Jahren kam es in Österreich zu einem dramatischen Anstieg von unkoordinierten Fahrverboten für LKW, heißt es in einer Aussendung. Daher fordern die Spediteure „von der kommenden Regierung, einen gesamtösterreichischen Güterverkehrsplan und damit einhergehend ein Umdenken beim Thema Fahrverbote. Ziel muss es sein, wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für die Schlüsselbranche Logistik zu schaffen“, so Senger-Weiss.

Die österreichische Speditions-/Logistik- und Transportbranche hat laut WKO rund 200.000 Beschäftigte und erzielt etwa 14 Mrd. Euro an Wertschöpfung. Verwiesen wird auf eine Studie von Univ.-Prof. Sebastian Kummer (Vorstand des Institut für Transportwirtschaft und Logistik der WU Wien), wonach österreichische Unternehmen mit mehr als 20 LKW derzeit im Schnitt Mehrkilometer von 1.500 bis 2.000 pro Fahrzeug und Jahr und Mehrkosten von ca. 1.800 bis 2.400 EUR pro Fahrzeug und Jahr entstehen. Bei der Befragung gaben 17 von 23 Unternehmen an, von Fahrverboten betroffen zu sein. Im Durchschnitt wurden pro Jahr und Fahrzeug 1500-2000 km mehr gefahren, heißt es weiter.

„83 Prozent betroffen“

Hochgerechnet auf den gesamten österreichischen Fuhrpark seien 83 % der Fahrzeuge von Fahrverboten betroffen. Durch die österreichischen Fahrverbote ergeben sich volkswirtschaftlichen Kosten pro Jahr von ca. 215 bis 285 Mio. Euro. Die Fahrverbote führen den Angaben zufolge außerdem zu einem Mehrausstoß von CO2 zwischen 375.000 und 500.000 Tonnen pro Jahr. „Lokale Behörden verhängen Fahrverbote oft aufgrund von Partikularinteressen ohne Abstimmung mit anderen Regionen oder Beachtung überregionaler Folgen“, so Kummer.

Dazu Senger-Weiss: „Neben dem, dass der Logistikstandort Österreich durch den Fahrverbote Wildwuchs immer unattraktiver wird, konterkariert die Politik damit auch ihre eigenen CO2 Ziele, indem sie LKW-Fahrer zwingt beträchtliche Mehrkilometer zu machen. Die Ausgestaltung des Logistikstandortes Österreich ist entscheidend für die Ansiedelung und den Erfolg von Wirtschaftsbranchen, wie z.B. der Automotiven Zulieferindustrie. Hier muss aus Gründen der Vernunft ein Umdenken stattfinden, und dass geht nur, indem man auch die Anliegen der Logistikbranche mitberücksichtigt.“

Link: Zentralverband Spedition & Logistik

 

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