Wien. Um die Implementierung eines genormten Compliance Management Systems (nach ONR 192050) zu erleichtern, hat das Standardisierungsinstitut Austrian Standards einen neuen Praxiskommentar veröffentlicht.
Der Kommentar „Compliance Management Systeme“ zeige, wie die ONR 192050 richtig angewendet wird, heißt es: In Zeiten öffentlichkeitswirksamer Debatten und Prozesse rund um Vorwürfe der Bestechung, Preisabsprachen oder illegaler Parteienfinanzierung wollen Organisationen „immer häufiger den Nachweis erbringen, dass sich ihre Mitarbeiter gesetzeskonform verhalten“, so Austrian Standards. Zu den Autoren zählen die Compliance-Experten Alexander Petsche, Armin Toifl, Barbara Neiger und Elfriede Jirges.
Es ist vertrackt: Da halten Unternehmen sich „vorbildlich an Gesetze, erlassen Richtlinien und freiwillige Kodizes, um die Kultur der Regeltreue zu verankern, und trotzdem entwickeln Mitarbeiter kriminelle Energien und begehen Straftaten“, wie es in einer Aussendung heißt. Nach dem österreichischen Strafrecht kann dafür das Unternehmen haften, was wiederum Haftungen der Unternehmensleitung auslöst.
Regelwerk und Handbuch dazu
Um das Risiko regelwidrigen Verhaltens zu mindern, bieten sich Compliance Management Systeme an. Austrian Standards hat Anfang des Jahres zum Thema eine eigene ONR publiziert. Das Regelwerk mit dem Titel „Compliance Management Systeme“ zeige, wie sich ein Unternehmen organisieren sollte, um ein Risiko erkennen, verstehen und in weiterer Folge richtig behandeln zu können.
Die neue Publikation „Compliance Management Systeme (CMS) – Die ONR 192050“ erkläre, wie derartige Systeme innerhalb der eigenen Organisation abgebildet werden können. Alexander Petsche ist Partner bei der globalen Anwaltssozietät Baker & McKenzie und einer der Hauptautoren: „Mit dem vorliegenden Kommentar wollen wir vor allem Hilfestellung für die Umsetzung in der Praxis geben. Die Norm wird ausführlich erklärt und auch mit internationalen Reglements verglichen. Beispiele – für Klein- und Mittelbetriebe ebenso wie für Großkonzerne – veranschaulichen, wie die Entwicklung, Implementierung, Aufrechterhaltung und Verbesserung eines Compliance Management Systems funktioniert.“
Link: Austrian Standards
