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Aktueller „Global Economic Outlook“ von Deloitte: „Weltwirtschaft bleibt kraftlos“

München. Die wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone zeigt sich sich uneinheitlich: Die optimistische Stimmung schlägt sich noch nicht in der Realwirtschaft nieder, die in der längsten Rezession seit Gründung der Eurozone steckt, so das Ergebnis des aktuellen „Global Economic Outlook“ von Deloitte.

Das Wirtschaftswachstum in Chinas hat sich verlangsamt, in Japan zeigen sich erste Erfolge der „Abenomics“. Die USA befinden sich auf dem Weg der Besserung, wenig Anlass zu Hoffnung geben derzeit die aufstrebenden Ökonomien Russlands, Indiens und Brasiliens, so die Studie. 

„Die Wachstumshoffnungen in der Eurozone liegen auf den Exporten, nicht zuletzt weil von Investitionen, Nachfrage und Staatsausgaben kurzfristig keine Impulse zu erwarten sind. Die deutsche Konjunktur wurde in den letzten Jahren vor allem von den explosiv gewachsenen Exporten nach China angetrieben, während die restliche Eurozone sehr viel weniger Exportwachstum verzeichnen konnte. Eine Wachstumsstrategie, die rein auf Exporte setzt, macht die Eurozone allerdings sehr abhängig von Entwicklungen in anderen Teilen der Welt“, erklärt Alexander Börsch, Leiter Research Deutschland bei Deloitte.

Euro-Zone hofft auf mehr Exporte

Die Euro-Zone ist seit mehr als sechs Quartalen in der Rezession. Der private Konsum wie auch das verfübare Einkommen sind in den Krisenländern rückläufig. Die Hoffnungen auf ein Ende der Rezession ruhen vor allem auf den Exporten: Seit der Krise wandelt sich die Exportstruktur der Eurozone deutlich, Exporte in die BRIC Länder wachsen dabei am schnellsten, heißt es in einer Aussendung.

Ob sich die Eurozone als Ganzes aus der Rezession herausexportieren kann, hänge aber nicht nur von der Steigerung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit, sondern auch vom fortgesetzten Wachstum in den Emerging Markets ab, heißt es weiter.

China schwächelt

In China sinkt der PMI weiter im negativen Bereich und vor allem die verarbeitende Industrie habe mit einer schwachen Auslandsnachfrage und rückgängigen Investitionen im eigenen Land zu kämpfen.

Dank leicht verfügbarer Kredite wachse die Binnennachfrage unverändert. Dies könne sich aber ändern, wenn der Staat, wie angekündigt, in das herrschende (Schatten-)Bankgeschäft eingreift um ein Ausufern der Kreditschöpfung zu verhindern, so Deloitte.

Ein Teil der Kredite fließe in Investitionen mit zweifelhaftem wirtschaftlichem Wert und bremse so nicht nur das Wirtschaftswachstum, sondern birgt beträchtliche Risiken für das chinesische Bankensystem und damit für die Weltwirtschaft, heißt es.

Japan: Lichtblick mit Verfallsdatum?

Schafft Japan den Turnaround? Erste Erfolge der Abe-Regierung geben Hoffnung: Der PMI steigt, er erreicht den höchsten Wert seit drei Jahren, die Produktion wuchs von April auf Mai um zwei Prozent. Der schwache Yen befeuert den Export, schmälert allerdings auch die Gewinne. Die aggressive Geldpolitik stoppt die Deflation – jedoch sind tiefergehende Maßnahmen erforderlich, um die positive Entwicklung nachhaltig zu machen, so die Studienautoren.

Der Juni habe die enorme Volatilität der japanischen Finanzmärkte gezeigt und Fragen nach dem weiteren Vorgehen aufgeworfen. Ihr Verhalten wie auch die Reformbereitschaft der Regierung seien entscheidend, ob Japan auf dem Weg der Besserung bleibt.

USA: Fortschritt in Slow Motion

Die Erholung der USA gehe im Schneckentempo voran. Im ersten Quartal 2013 wuchs die Wirtschaft um gerade einmal 1,8 Prozent. Zwar hat die Fed angekündigt, weiterhin mit niedrigen Zinsen aktiv zu unterstützen, jedoch ihre Asset-Aufkäufe im Fall einer weiterhin positiven Entwicklung schrittweise zu reduzieren. Verhaltenen Anlass zum Optimismus gibt der Arbeitsmarkt – die Verbraucherausgaben jedoch zeigen eine negative Tendenz. Insgesamt sei mit einer langsamen, volatilen Verbesserung der Lage zu rechnen.

Indien, Brasilien, Russland

Indien und Brasilien gelten als Hoffnungsträger der Weltwirtschaft. Beide befinden sich in einer schwierigen Phase. Indiens Wirtschaft wächst in der ersten Hälfe 2013 mit unter fünf Prozent kaum noch, die Politik zeigt sich weitgehend untätig. Die Infrastruktur ist nach wie vor optimierungsbedürftig, die Inflation trotz schwachen Wachstums (zu) hoch.

„Wenn die BRIC-Staaten als Impulsgeber ausfallen, bekommen dies besonders die exportorientierten Volkswirtschaften zu spüren – so wie sich auf der anderen Seite die Probleme der Euro-Zone unmittelbar auf die Entwicklung der aufstrebenden Märkte auswirken. Im Augenblick tritt die Weltwirtschaft auf der Stelle, eine ausgewogenere Wachstumsstrategie für die Eurozone sollte vor allem auf eine Förderung der privaten Investitionen abzielen“, so Börsch.

Link: Deloitte Deutschland

 

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