Wien. Heimo Scheuch, Vorstandsvorsitzender der Wienerberger AG, hat die Zahlen für das erste Halbjahr 2013 vorgelegt. Zwar konnte Wienerberger den Konzernumsatz um 27 Prozent auf 1,26 Milliarden Euro und das operative Konzern-EBITDA um 5 Prozent auf 106 Millionen Euro steigern – dennoch beträgt der Nettoverlust 31 Millionen Euro.
Das ist zwar besser als von Analysten erwartet, aber doch ein kräftiges Minus.
„Wir hatten in den ersten sechs Monaten neben dem erwartet schwierigen Marktumfeld im europäischen Wohnbau auch noch mit einer außergewöhnlich schlechten Witterung zu kämpfen. Dies hat insbesondere die Division Ziegel Europa getroffen“, meint Scheuch. „Umso erfreulicher ist es für mich, dass es uns trotzdem gelungen ist, in allen anderen Geschäftsbereichen das erste Halbjahr planmäßig abzuschließen und für die Gruppe Umsatz- und EBITDA-Wachstum zu realisieren.“
Hauptverantwortlich dafür sei die erstmalige Einbeziehung der im Mai 2012 übernommenen Pipelife Gruppe (Produzent von Kunststoffrohrsystemen, Anm.). Pipelife habe in den ersten fünf Monaten 2013 die erwarteten 31 Millionen Euro zum Konzern-EBITDA und damit wesentlich zur Weiterentwicklung der Gruppe beigetragen. Zusätzliches Wachstum kam aus der Division Nordamerika.
Darüber hinaus brachte das im letzten Jahr angekündigte Restrukturierungsprogramm im ersten Halbjahr 2013 rund 10 Millionen Euro an Kosteneinsparungen, heißt es bei Europas größtem Ziegelproduzenten.
Ausblick auf das zweite Halbjahr 2013
„Auch wenn erhoffte Aufholeffekte im Bereich Ziegel Europa im zweiten Quartal ausgeblieben und im weiteren Jahresverlauf nicht mehr zu erwarten sind, so gehe ich doch von einer deutlich besseren zweiten Jahreshälfte, insbesondere bei Dachziegeln, aus. Für die Division Rohre & Pflaster erwarte ich mir eine stabile Umsatz- und Ergebnisentwicklung bis Jahresende.“, so der Vorstandsvorsitzende zur zweiten Jahreshälfte.
Auf Basis der letzten Hochrechnungen vom U.S. Census Bureau werde in Nordamerika für die nächsten beiden Quartale von einem dynamischeren Wachstum als in der ersten Jahreshälfte ausgegangen – das solle sich durch entsprechende Umsatz- und Ergebnissteigerungen in den Büchern zeigen. Die Restrukturierungsmaßnahmen befänden sich in der planmäßigen Umsetzung und sollten für das Gesamtjahr die erwarteten 18 Millionen Euro an Einsparungen bringen, lauten die Pläne bei Winerberger. Dadurch sollte die Nettoverschuldung bis Jahresende in etwa wieder auf das Niveau vom 31.12.2012 sinken – 2012 hatte der Ziegelkonzern ein operatives Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von 245,5 Millionen Euro erzielt und dabei einen Nettoverlust von 40,5 Millionen Euro hinnehmen müssen.
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