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Bildung & Uni, Business

Behinderte im Unternehmen einstellen? 90% der Chefs finden das gut, doch es geschieht trotzdem nicht

Gregor Demblin ©Career Moves / APA-Fotoservice / Hautzinger
Gregor Demblin ©Career Moves / APA-Fotoservice / Hautzinger

Wien. Die Online-Jobinitiative Career Moves hat mit ihrem „Chancen-Barometer“ ein Licht auf die Situation von Menschen mit Behinderung am österreichischen Arbeitsmarkt geworfen: Mehr als 250 CEOs und Personalverantwortliche haben an der Erhebung teilgenommen.

Update: Career Moves heißt jetzt myAbility.jobs, auch die Funktionalität wurde vergrößert.

Der Grundtenor ist einfach: Zwar stehen drei Viertel der Unternehmen der gesetzlichen Einstellungspflicht positiv gegenüber; 90 % der CEOs und HR-Verantwortlichen wünschen sich eine stärkere Integration von Menschen mit Behinderung. Doch aktuell sehen sie keine Chancengleichheit. Und drei Viertel der Unternehmen setzen die Haltung nicht in die Tat um.

Die teils überraschenden Ergebnisse belegen mit konkreten Zahlen den Stand der Inklusion von Menschen mit Behinderung in österreichischen Unternehmen und die diesbezügliche Haltung und Einstellungsbereitschaft der PersonalentscheiderInnen, heißt es in einer Aussendung. 83 % der Unternehmen haben bereits sehr gute oder gute Erfahrungen mit der Beschäftigung von Menschen mit Behinderung gemacht und würden ähnlich strukturierten Unternehmen raten, ebenfalls Menschen mit Behinderung zu beschäftigen.

Gregor Demblin, Co-Gründer Career Moves: „Diese Zahlen spiegeln auch unsere Erfahrung wider: Nach anfänglichen Berührungsängsten bekommen wir von den Unternehmen, die Menschen mit Behinderung rekrutieren, durchwegs positive Rückmeldungen. Das ist eine ganz starke Botschaft an drei Viertel der österreichischen Unternehmen, die ihre Beschäftigungspflicht noch nicht erfüllen.“

Weitere Ergebnisse

  • Zwei Drittel der österreichischen Betriebe sehen in Menschen mit Beeinträchtigung eine wichtige Personalressource.
  • Ebenso sind mehr als 80 % der Befragten der Meinung, dass Menschen mit Behinderung in Österreich sehr gute oder gute Arbeit leisten.
  • 86% können sich die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung in Ihrem Betrieb vorstellen.

Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ), bei der Ergebnispräsentation vor Ort: „Menschen mit Behinderung müssen wie alle anderen Menschen die Chance auf ein selbstbestimmtes, erfülltes Leben erhalten.“ Man wende daher heuer rund 170 Mio. Euro auf, um Menschen mit Behinderung bei der Arbeitsplatzsuche, aber auch bei der Arbeitsplatzsicherung zu unterstützen.

Mit den vor zwei Jahren gefassten Bestimmungen – die Fristverlängerung des besonderen Kündigungsschutzes auf vier Jahre und eine gestaffelte Erhöhung der Ausgleichstaxe – konnten weitere Impulse gegeben werden, um die Einstellung von Menschen mit Behinderung zu erleichtern bzw. zu fördern, meint Hundstorfer.

Haltung zur Gesetzeslage

  • Für 48 Prozent der Unternehmen, die Menschen mit Behinderung tatsächlich eingestellt haben, war die Lockerung des Kündigungsschutzes ein wichtiger Aspekt. Die Anhebung der Ausgleichstaxe war für knapp 21 Prozent der Unternehmen relevant für die Einstellung von Behinderten, heißt es weiter.
  • Fast drei Viertel der befragten Unternehmen begrüßen laut Befragung die gesetzliche Einstellungspflicht für Unternehmen mit mehr als 25 MitarbeiterInnen. Trotzdem glauben Österreichs Geschäftsführer und Personalverantwortliche, dass in Österreich keine gleichen Chancen für Menschen mit und ohne Behinderung herrschen. Rund 90 % sehen hier Nachholbedarf.

Eine ebenso große Anzahl gibt an, dass Ihnen persönlich die Integration von Menschen mit Behinderung am Arbeitsplatz ein wichtiges Anliegen ist. 60% der Unternehmen fühlen sich zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen und Fördermöglichkeiten von Menschen mit Behinderung nicht ausreichend informiert, so die Befragungsergebnisse.

Link: Career Moves

 

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