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Business

Das Imperium schlägt zurück – mit Tablets bewaffnet: „Versandhandel vor neuer Goldener Ära“, so Universal

Harald Gutschi, Andreas Haderlein ©Universal / APA-Fotoservice / Schedl
Harald Gutschi, Andreas Haderlein ©Universal / APA-Fotoservice / Schedl

Wien. Die Krise begann in den 1980er Jahren: Rasante Flächenexpansion des Handels – also mehr und größere Shops – brachten die etablierten Versandhändler in Bedrängnis. Die Österreicher shoppten lieber in Geschäftsstraßen und den expandierenden Shopping Malls.

30 Jahre später schlägt das Imperium zurück – im Internet: Der stationäre Handel steht unter Druck, während Online-Shopping starke Zuwächse erzielt. Der traditionelle Versandhändler sei auf dem besten Weg, an die goldenen Zeiten im Distanzhandel anzuknüpfen – und sie sogar noch zu toppen, glaubt jedenfalls Universal-Geschäftsführer Harald Gutschi. Universal Versand (eine Marke der Otto-Gruppe) erwartet in fünf Jahren einen Umsatz von 220 Mio. Euro. Das bedeute ein jährliches Wachstum von mehr als 10 Prozent.

Universal wurde 1968 vom britischen Konzern Great Universal Stores durch Übernahme des Versandhändlers Foto Porst gegründet und entwickelte sich in der Folge als Generalist schnell zum Marktführer im Distanzhandel und zum zweitgrößten Online-Händler Österreichs, heißt es in einer Aussendung. In den 45 Jahren wurden allein in Österreich bei Universal mehr als 250 Mio. Produkte bestellt. Zu den beliebtesten Sortimenten zählen Damenmode, Haushaltstechnik, Möbel und Unterhaltungselektronik.

Höhepunkt 1993

Die goldenen Zeiten der 1980er Jahre, mit Umsatzspitzen von bis zu 164 Mio. Euro (1993), mussten Anfang der 90er einem massiven Flächenwachstum des stationären Handels weichen, heißt es weiter. Der Distanzhandel hatte mit drastischen Umsatzeinbußen von mehr als 20% (Betrachtungszeitraum 1988 – 1998) zu kämpfen. „In diesen schwierigen Zeiten haben wir, wie sich heute zeigt, auf das richtige Pferd gesetzt. Bereits 1997 konnte Universal den ersten Online-Shop präsentieren“, so Helmut Schönfelder, Direktor Universal Versand.

Heute verzeichne das Unternehmen, das seit 2003 zur Hamburger Otto Group gehört, jährlich mehr als 15 Mio. Visits im Online-Shop. Zudem werden bereits mehr als 70% der Umsätze über das Internet erzielt. Jährlich werden mehr als 500 Mio. elektronische Mailings abgewickelt. Die Print-Kataloge dienen den Kunden in erster Linie zur Inspiration, bestellt werden die Produkte vorrangig online. Im Zeitraum von 2009 bis 2012 konnte eine Umsatzsteigerung um 27,6 Prozent erzielt werden, heißt es weiter. Das bedeute ein Umsatzwachstum von 94,2 Mio. Euro (2009) auf 120,2 Mio. Euro (2012), also durchschnittlich 9,2 % pro Jahr.

Neuester Hoffnungsträger Tablet

Bis 2018 werden voraussichtlich 85% vom Gesamtumsatz über das Online Geschäft abgewickelt. Getrieben werde diese Entwicklung von Mobile-, Tablet-, TV-Commerce und neuen elektronischen Kanälen. Dabei lege man Wert auf ein „nachhaltiges, langfristiges und profitables Umsatzwachstum“, so Universal-Geschäftsführer Harald Gutschi.

Die größten Vorteile des E-Commerce sehe man in der Zeitersparnis, einer größeren Auswahl, Service und günstigeren Preisen. Dies werde den stationären Handel künftig stark verändern. „Der „Flächenwahnsinn der letzten Jahrzehnte neigt sich dem Ende zu“, so Gutschi. Laut Prognosen der RegioPlan Consulting seien in den nächsten fünf Jahren Flächenreduktionen von 25% der Verkaufsfläche in Österreich zu erwarten.

Neue Thesen

„Die Grenzen zwischen On- und Offline-Handel verschwimmen zunehmend. Wer nicht flexibel reagiert, hat verloren“, so der deutsche Wirtschaftspublizist, Zukunftsforscher und Buchautor Andreas Haderlein. Er sieht folgende Schlüsseltrends des digitalen Wandels:

  • Omni-Channeling: Abdecken sämtlicher individueller Kundenbedürfnisse über alle verfügbaren Online- und Offline Kanäle hinweg; etwa durch eine internet-getriebene Ausrichtung des Ladenbaus bei stationären Händlern.
  • Wettbewerbsfaktor „letzte Meile“: Produkte möglichst schnell und zuverlässig ausliefern, aber auch passgenau auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Besteller zugeschnitten – und dazu auch noch auf ökologisch möglichst herzeigbare Weise.
  • Couch-Commerce: Mobile Endgeräte spielen bei der Kundenansprache im Internet eine immer wichtigere Rolle. Ein großer Anteil des mobilen Einkaufens finde nicht über Smartphones, sondern über iPad & Co auf den heimischen Sofas statt.
  • Social Commerce: Social Media getriebene Shopping Modelle, auch Social Commerce genannt, werden den konventionellen Online-Handel, dessen Wurzeln im Kataloggeschäft liegen, weiter befruchten, wie es heißt. Dabei müssen sich die Händler darauf einstellen, eine Art Moderator der – vorrangig zwischen den Konsumenten stattfindenden – Shopping-Kommunikation zu sein.

Link: Universal

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