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Business

Die Legende vom Technikermangel: „Es gibt genug Fachkräfte, doch der Industrie sind sie zu alt“

Walter L. Hanus ©Michael Hetzmannseder
Walter L. Hanus ©Michael Hetzmannseder

Wien. Nach wie vor klagen viele Branchen über Technikermangel, oft lautstark von höchsten Repräsentanten der Wirtschaftskammer unterstützt. Und das obwohl in der Wirtschaftskrise zahlreiche Techniker gekündigt wurden. Paradox am Arbeitsmarkt?

Walter Hanus, CEO des Engineering-Unternehmens IVM, erklärt den Widerspruch aus dem Verhalten der Industrie. Verfügbar wären ältere Fachkräfte, doch die Industrie will unbedingt junge. „Trotz Technikermangel gibt es eigentlich viele Ingenieure, die Arbeit suchen, aber sie sind über 50 Jahre alt“, so Hanus bei einem Personal-Kongress des ÖPWZ Mitte Oktober in Salzburg. „Das Problem liegt einzig darin, dass die Industrie ältere Techniker nicht beschäftigen will. Wenn wir dieses Vorurteil überwinden können, ist beiden Seiten geholfen. Die Unternehmen finden das nötige Personal und die Arbeitssuchenden finden einen Job.“

Hanus kennt das Problem laut einer Aussendung aus eigener Erfahrung: IVM unterstütze die Industrie bei technischen Projekten mit Spezialisten, die in vielfältigen Projekten vor Ort arbeiten. „Wir würden gerne mehr ältere Techniker einstellen, aber sie werden von den Industriebetrieben kaum akzeptiert. Das muss sich ändern.“ Eine Hürde sei das traditionelle Senioritätsprinzip. Die Unternehmen scheuen sich, einen älteren Mitarbeiter einem jüngeren Gruppenleiter zu unterstellen. In der Praxis funktioniere das heutzutage aber durchaus.

Weitebildung für Ingenieure über 50

Ein weiteres Hindernis liege darin, dass das Know-how in technischen Berufen rasch überholt ist, was gerade die älteren Semester besonders trifft. Als Gegenmaßnahme schlägt Hanus vor, mehr Weiterbildungen speziell für Ingenieure über 50 anzubieten. „Ältere Fachleute lernen anders als Schulabgänger.“ Auch gezielte Förderungen könnten helfen, altgediente Profis als Arbeitnehmer wieder attraktiv zu machen. Motto: Besser die Anstellung fördern als Arbeitslosengeld zahlen, so Hanus. Denn unterm Strich bleiben die Ausgaben für die öffentliche Hand dieselbe.

IVM besteht den Angaben zufolge seit 1979, bietet High-Tech-Dienstleistungen für die Industrie, beschäftigt 250 Mitarbeiter und verfügt über vier Standorte in Wien, Graz, Linz und Salzburg. Zu den Geschäftsfeldern gehört unter anderem die Entwicklung von Software für die Steuerung von Automotoren, für Eisenbahnsysteme und für die Telekom-Branche. Mit dem IVM Campus führt das Unternehmen eine eigene Aus- und Weiterbildungsstätte.

Link: IVM

Link: ÖPWZ

 

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