Wien. Österreichs Energiebranche kannte den Wettbewerb bisher vor allem um die Großkunden. Nun beginnen auch die kleinen Verbraucher ihre Enegierechnung kritischer zu beäugen: In den ersten drei Quartalen 2013 haben rund 100.000 Strom- und Gaskunden ihren Anbieter gewechselt, was einem Anstieg von 44 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht, meldet Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner.
Konkret wechselten bis zum dritten Quartal heuer 76.393 Strom-Abnehmer ihren Anbieter. Hier liegt das Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum bei 53 Prozent. Im Gasbereich wechselten 23.441 Abnehmer ihren Lieferanten, ein Anstieg von 21 Prozent.
Die aktuellen Zahlen zu den Versorgerwechseln stammen von der E-Control. „Das öffentliche Bewusstsein für die Vorteile eines Lieferantenwechsels ist deutlich gestiegen. Damit entlasten die Konsumenten ihr Haushaltsbudget und verstärken den Wettbewerb am Energiemarkt“, so Mitterlehner. „Durch neue gesetzliche Rahmenbedingungen haben wir den Anbieterwechsel schrittweise vereinfacht und mit mehr Kundenrechten samt jederzeit möglicher Kündigung erweitert.“
Das Sparpotenzial
Allein für Strom geben Österreichs Haushalte durchschnittlich zwischen 618 Euro pro Jahr im Netzgebiet Tirol und 758 Euro pro Jahr im Netzgebiet Oberösterreich aus. Das Sparpotenzial bei einem Wechsel vom regionalen Standardanbieter zum günstigsten Anbieter betrage somit je nach Region zwischen 60 Euro pro Jahr in Tirol oder Vorarlberg sowie 170 Euro pro Jahr in Oberösterreich inklusive Netzgebiet Linz, heißt es beim Wirtschaftsministerium.
Die Zahlen wurden berechnet auf Basis eines durchschnittlichen Haushaltes, der jährlich 3.500 Kilowattstunden (kWh) Strom beim regionalen Standardanbieter bezieht.
Link: E-Control