
Bejing. China will künftig durch eigenen Konsum wachsen, nicht durch Export. Aber 2013 waren nur geringe Fortschritte sichtbar. Die wirtschaftliche Erholung stockte, ebenso Reformprojekte der neuen Regierung.
Nun sollen neue Beschlüsse des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei den gewünschten Durchbruch bringen: Man will privaten Konsum auf Befehl verordnen, oder zumindest legalisieren. Wie China dreihundert Millionen zusätzliche Konsumenten aktivieren und private Unternehmen fördern will, darüber spekulieren Raymond Ma, Fondsmanager des Fidelity China Consumer Fund, und Jing Ning, Managerin des Fidelity China Focus Fund.
Raymond Ma, Fondsmanager des Fidelity China Consumer Fund: „Zwei Kernthemen des Plenums sind Sozialreformen und Deregulierung. Erstere könnten zusätzliches Konsumpotenzial über Nacht aktivieren. Denn der Zugang zum Hukou – jenem kleinen roten Meldeausweis, der Ortsansässige mit den vollen Bürgerrechten ausstattet – soll erleichtert werden.“
Das klingt nach einer simplen Maßnahme, hat aber zur Folge, dass Wanderarbeiter vom Land plötzlich viele öffentliche und private Dienstleistungen in den Städten in Anspruch nehmen können: Konsum, der ihnen bislang verwehrt ist, weil sie sich offiziell nie in der Heimat abmelden und am neuen Wohnort anmelden konnten.
So könnten allein rund 300 Millionen zusätzliche Konsumenten aktiviert werden, heißt es in einer Aussendung. Das sind fast so viele wie die Europäische Union Einwohner zählt.
Private Unternehmen sollen gefördert werden
Durch Deregulierung will die Regierung staatliche und private Unternehmen auf dieselbe Stufe stellen. Premierminister Li Keqiang hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Wettbewerbsrecht für Banken, Telekommunikation und Energie zu reformieren.
Zudem will die Regierung privatwirtschaftlichen Unternehmen den Zugang zu Finanzierungen erleichtern. Bislang waren staatliche Unternehmen bei Kreditkonditionen im Vorteil.
Link: Fidelity