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Business

Bis 2015 stehen in Österreich 64.000 Betriebe zur Übergabe an, ein Drittel laut Notaren ohne Nachfolger

Michael Umfahrer ©ÖNK
Michael Umfahrer ©ÖNK

Wien. Eine Studie der Österreichischen Notariatskammer schlägt Alarm: In den nächsten fünf Jahren stehen rund 64.000 Betriebe zur Übergabe an. Aber über ein Drittel der Firmenchefs hat noch keinen Nachfolger gefunden.

Die Unternehmer fokussieren mehr denn je auf das Tagesgeschäft – der Gedanke an die Zukunft und insbesondere auch die Vorsorge rückt im Vergleich zu den Vorjahren in den Hintergrund, so das Ergebnis der Umfrage.

22 Prozent der Klein- und Mittelunternehmer wollen sich bis 2018 operativ aus ihrem Unternehmen zurückziehen. Vor allem Einzelunternehmer planen einen Rückzug: 27 Prozent der Einzelunternehmen wollen sich bis 2018 zurückziehen. Jeder Zweite will in den nächsten zehn Jahren operativ aus dem Unternehmen ausscheiden, heißt es in einer Aussendung.

Bei den GmbHs sind es 15 Prozent, die in den nächsten fünf Jahren die Unternehmensleitung übergeben wollen. Bis 2023 stehen 60 Prozent der GmbHs vor der Übergabe.

Tagesgeschäft statt Vorsorge

Im Vergleich zu 2008 hat sich die Situation bei der Unternehmensvorsorge eher verschlechtert. Damals hatten nur neun Prozent noch nicht für die Übergabe vorgesorgt. Fünf Jahre später geben 16 Prozent der Firmenchefs an, noch keine Vorkehrungen für die Übergabe getroffen zu haben.

„Die Ursachen dafür orten wir vor allem in der wirtschaftlichen Situation. So ist das Wirtschaftswachstum in den vergangenen fünf Jahren auf unter zwei Prozent gefallen. Hinzu kommt eine starke Verunsicherung durch die Krise auf den Finanzmärkten. Die Unternehmer konzentrieren sich eher auf das Tagesgeschäft und weniger auf die langfristige Vorsorge“, erklärt Michael Umfahrer, Vorsitzender des Fachausschusses für Unternehmens- und Gesellschaftsrecht der Österreichischen Notariatskammer.

  • Obwohl die Sicherung der persönlichen Zukunft als auch die des Unternehmens weiterhin einen wichtigen Stellenwert in der Vorsorgeplanung einnehmen, sorgen Unternehmer in allen Bereichen weniger vor als 2008. Vor fünf Jahren hatten über 90 Prozent der Firmenchefs für den Ruhestand vorgesorgt, 2013 sind es nur noch 69 Prozent.
  • Auch die finanzielle Absicherung von Partnern und Kindern ist rückläufig: 2008 hatten zwei Drittel dafür vorgesorgt, heute nur noch 46 Prozent.
  • Mit der Vorsorge für den Weiterbestand des Unternehmens ist es ebenfalls nicht gut bestellt. Nur 32 Prozent der Firmenchefs haben für den Weiterbestand vorgesorgt, das ist ein Rückgang von fünf Prozent in den vergangenen fünf Jahren.

Bei Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern hat immerhin jeder zweite Befragte für die Sicherung seines Lebenswerks vorgesorgt.

Über die Studie

In der Studie wurden österreichweit 500 Klein- und Mittelunternehmer befragt, davon 388 mit bis zu neun Mitarbeitern und 112 mit mehr als zehn Beschäftigten.

53 Prozent der Befragten sind Einzelunternehmer, 30 Prozent GmbHs, die restlichen 16 Prozent entfallen auf sonstige Gesellschaftsformen.

Knapp ein Drittel der Unternehmer kommt aus dem Handel, jeweils 26 Prozent der Befragten aus „Gewerbe/Industrie“ bzw. „Diverse Dienstleistungen“, der Rest aus sonstigen Branchen.

Link: Notariatskammer

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