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Lenzing-Chef Untersperger spürt Preisdruck aus China, streicht 600 Jobs: Aktie fällt, Betriebsrat protestiert

Lenzing. Peter Untersperger, Chef des Faserherstellers Lenzing, streicht 600 Jobs: Auch am Hauptstandort Lenzing in Oberösterreich wird kräftig gekürzt, nämlich bis zu 390 Jobs oder 15 Prozent. Das EBITDA werde heuer nur noch 220 bis 230 Mio. Euro statt wie ursprünglich erwartet 280 Mio. Euro ausmachen; in der ersten Reaktion gab der Lenzing-Aktienkurs gestern nach.

Die Lenzing Gruppe ist nach eigenen Angaben der weltweit führende Hersteller industriell gefertigter Man-made Cellulosefasern. Grund für das akut verschärfte Sparprogramm seien stark fallende Faserpreise wegen Preisdrucks aus China – und der wieder sei durch Überkapazitäten bedingt. Im Schnitt haben die Preise laut Lenzing heuer in den ersten 9 Monaten bereits um 14 Prozent nachgegeben.

Daher erweitert Lenzing das Sparprogramm und will bis 2015 jährlich weitere 120 Millionen Euro einsparen, so eine Aussendung. Vom Betriebsrat werden die Sparpläne kritisiert: Lenzing mache nach wie vor Gewinn, ein Personalabbau gefährde das Unternehmen, wie es in der Öffentlichkeit kämpferisch hieß.

Getrübe Zahlen

In den ersten drei Quartalen 2013 hat das Unternehmen laut Aussendung noch ein Ergebnis wie erwartet eingefahren. Der Umsatz lag mit EUR 1.447,0 Mio um 7,7% unter dem Vorjahres-Vergleichswert von EUR 1.567,5 Mio. Das 9-Monats-EBITDA war mit EUR 223,8 Mio um 20,5% unter Vorjahr.

Das Betriebsergebnis (EBIT) der ersten neun Monate sank um 33,0% auf EUR 136,4 Mio (nach EUR 203,4 Mio). Für das Gesamtjahr revidiert Lenzing aufgrund des voraussichtlich nochmals schwächeren 4. Quartals nun seine Jahresguidance. Für das EBITDA werden nun zwischen EUR 220 bis 230 Mio erwartet (letzte Guidance EUR 280 Mio).

Link: Lenzing

 

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