Linz. Nach dem Abtritt des oberösterreichischen SPÖ-Landeschefs Josef Ackerl (67) kommt der Chef der OÖ-Landesgewerkschaft vida und ehemalige ÖBB-Streckenleiter Reinhold Entholzer zum Zug: Er leitet ab sofort die Landes-SP in dem österreichischen Bundesland mit dem höchsten Industrieanteil überhaupt.
Der 54jährige Entholzer wurde am Wochenende als einziger Kandidat von den Parteikollegen gewählt. „Je größer eine Firma, eine Bewegung ist, desto eher gibt es natürlich Sachen, die nicht richtig laufen“, wird Entholzer in einem Interview für Der Standard zitiert.
Entholzer ist seit 2006 Landesvorsitzender der Gewerkschaft vida und seit zwei Jahren Vize-Vorsitzender der SPÖ OÖ. Seit 10. Mai 2012 ist Entholzer Landesrat der oö. Landesregierung (Ressorts Öffentlicher Verkehr, Verkehrsrecht, Verwaltungspolizei und Tierschutz).
SPÖ-Landeschef Josef Ackerl trat heuer nicht wieder für das Amt an: Entholzer hat damit zwei Jahre Zeit, um sich auf die nächste Landtagswahl vorzubereiten. Die SPÖ OÖ litt zuletzt unter dem öffentlichen Fallout im Gefolge der Linzer Swap-Affäre und fuhr bei der Nationalratswahl diesen Herbst erhebliche Stimmenverluste ein.
Die Strategie
Entholzer spricht sich nun in Sachen eigener Partei dafür aus, mehr den Kontakt zur Basis zu halten – und geht gleichzeitig in die mediale Offensive, was Entwicklungen in der Wirtschaft betrifft: So sei ihm der Arbeitsplatzabbau bei Lenzing völlig unverständlich: „Das Unternehmen ist kein Krisenfall und macht ja nach wie vor sehr hohe Gewinne.“
Link: SPÖ OÖ