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Steuer

Unerwartete Opfer des neuen Steuerpakets: Österreichs Whisky-Produzenten auf den Barrikaden

Wien. Gar nicht so wenige österreichische Unternehmen haben sich der Produktion von Hochprozentigem auf Hochland-Art verschrieben: 14 Hersteller sind Mitglied der „Austrian Whisky Association“ (AWA), des Verbands der heimischen Whisky-Produzenten.

Sie fühlen sich durch das jetzt in Begutachtung geschickte neue Steuerpaket der Regierung bedroht: Whisky muss bekanntlich jahrelang reifen. Daher lagern bei ihnen derzeit tausende Liter Alkohol in sogenannten Steuerlagern; eine steuerrechtliche Regelung, die es den Produzenten ermöglicht, den Zeitraum der Alkohollagerung zu überbrücken, bis das Endprodukt verkauft werden kann. Bloß kalkuliert wurden die Lagerbestände noch auf Basis der alten Steuersituation.

Die AWA warnt nun in einer Aussendung vor der geplanten Erhöhung der Alkoholsteuer: Diese würde vor allem die Edelbrandproduzenten mit Steuerlagern in finanzielle Bedrängnis bringen. Eine Aussetzung der Steuer in Form eines Steuerlagers muss angemeldet werden und wird von den zuständigen Stellen schriftlich dokumentiert. Damit binden sich die Produzenten, die angeführte Menge an Alkohol zu versteuern, wenn dieser in den Verkauf gelangt. Dieser Verwaltungsapparat bedeute für die Betriebe eine genaue Kalkulation und eine vorausschauende Einschätzung der betrieblichen Entwicklungen, heißt es weiter.

Dies gewährleiste nicht nur einen wirtschaftlichen Umgang mit den Erzeugnissen, sondern sei auch die einzig finanziell tragbare Regelung für die Destillerien. „Die Situation muss realistisch eingeschätzt werden. Die Whiskyproduktion ist mit hohen Vorfinanzierungskosten verbunden, durch teure Holzfässer, Energiekosten und nicht zuletzt hohe Versicherungssummen für die Lager. Die Produktion wird durch Stundung der Steuer erst möglich. Andernfalls könnte es sich niemand leisten Whisky zu produzieren – ein Wirtschaftsfaktor der Zukunft der nicht zu unterschätzen ist“, erklärt Jasmin Haider, Vorsitzende der AWA, in einer Aussendung.

„Enormer finanzieller Mehraufwand“

Die bestehenden Steuerlager wurden mit den aktuellen Steuersätzen angelegt und die Herstellungskosten entsprechend kalkuliert. Eine Erhöhung der Alkoholsteuer um 20 Prozent würde laut AWA einen „enormen finanziellen Mehraufwand“ bedeuten.

Eine vorzeitige Entnahme aus dem Steuerlager ziehe die Vorauszahlung der Steuer nach sich, was laut AWA für viele Betriebe eine Zahlung von mehreren hunderttausend Euro bedeuten würde.

Link: AWA

 

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