London/Wien. Fälschungen von Luxusmarken werden immer öfter über Social-Media-Seiten angeboten, so das britische Branchenblatt Marketing Week: Eine Fallstudie der Markenschutzagentur NetNames, durchgeführt für einen pharmazeutischen Klienten, habe im Zeitrahmen von sechs Monaten über 4.500 verdächtige Accounts und Gruppen auf Facebook und Twitter identifiziert.
Nun werde dem Verkauf von Fälschungen auf Facebook & Co. der Kampf angesagt: Das britische Trading Standards Institut führt seit 18 Monaten Gespräche mit diversen sozialen Netzwerken über eine Zusammenarbeit in Bezug auf die Weitergabe von Userdaten, wenn der Verdacht einer gefälschten Markenwerbung aufkommt. Und auch die International Police Association kollaboriert mit Social Networks, um die Fälscher ausfindig zu machen.
„Marken sind unterschiedlich attraktiv für Fälscher – je höher der Markenwert, desto höher der Anreiz, durch Produktpiraterie eine anständige, aber unrechtmäßige Rendite zu erzielen“, erklärt Oliver Schmitt von der Wiener Agentur viennabrand. Laut Schmitt erleiden Markenunternehmen so Schäden in Höhe von sechs Prozent ihres Jahresumsatzes.
NetNames kommt auch zu dem Schluss, dass sich viele Unternehmen der Größe des Problems gar nicht bewusst sind und keine eigene Spezialistenabteilung zum professionellen Schutz ihres Labels beschäftigen. Oft seien es nämlich erst geschädigte Konsumenten, die auf gefälschte Ware aufmerksam machen.
Verfolgung ist schwierig
Jedoch fällt es der Legislative schwer, mit der schnell wachsenden und wechselnden Technologie und letztlich auch den Kriminellen mitzuhalten.
Betrügerische Inhalte sind zwar auf den meisten Social-Media-Seiten verboten, jedoch kann ebenso schnell ein neuer Account registriert werden, wie der erste gesperrt wurde. (pte)
Link: Marketing Week
Link: NetNames
Link: International Police Association
Link: viennabrand