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So gehen Anwälte richtig mit den Medien um: 3 Tipps und 3 Warnungen von EuP-Partnerin Nicole Bäck-Knapp

Nicole Bäck-Knapp ©EuP / Kurt Keinrath
Nicole Bäck-Knapp ©EuP / Kurt Keinrath

Wien. Der richtige Umgang mit den Medien und der richtige Auftritt in der Öffentlichkeit – das ist für viele Anwälte, Steuerberater und andere Angehörige der Beraterberufe ein Knackpunkt.

In unserer neuen Serie beschreiben PR-Profis aus der österreichischen Beraterszene den richtigen Umgang mit der sprichwörtlichen „vierten Gewalt“. Den Anfang macht Nicole Bäck-Knapp, geschäftsführende Gesellschafterin der Agentur Ecker & Partner (EuP) in Wien.

Recht.Extrajournal.Net: Worin besteht aus Ihrer Sicht die Mindestausstattung, was ist das Minium, wenn es um den Außenauftritt einer Kanzlei geht – von der Website und Telefonzentrale bis zur Beschreibung des Teams in der Öffentlichkeit?

Nicole Bäck-Knapp: Das Wichtigste ist: Ich muss als potentieller Klient schnell wissen, wer mir bei meiner jeweiligen Problemstellung helfen kann, welche Expertise vorhanden ist – und dann sollte am besten gleich der direkte Kontakt zu diesem Experten angeführt sein. Bilder sind auch wichtig, das menschelt und verleiht der Kanzlei ein Antlitz. Außerdem will man wissen, mit wem man es zu tun hat. Natürlich muss auch ein Presselink auf der Website zu finden sein, unter dem Unterlagen – Basisinformationen, Presseaussendungen – sowie hoch aufgelöstes Bildmaterial und ein schneller Pressekontakt, am besten mit Handynummer, zu finden sind.

Wenn die Voraussetzungen vorhanden sind, was kommt dann als Nächstes? Wie wird eine Kanzlei aktiv, wie macht sie (Fach-)medien auf sich aufmerksam?

Bäck-Knapp: Prinzipiell macht man Medien – egal ob Fachmedien oder andere – durch für sie relevante und für ihre LeserInnen interessante Geschichten aufmerksam. Noch immer gelten die alt gedienten Nachrichtenwerte wie Nähe, Relevanz und allen voran der Newswert. Wichtig ist es, den Medienpartner zu verstehen und ernst zu nehmen: Zu wissen, welche Medien oder JournalistInnen sich für welche Themen interessieren, diese auch mal exklusiv herzugeben und trotzdem so weit wie möglich alle Medien fair und gleich zu behandeln.

Journalistinnen und Journalisten waren immer schon vielbeschäftigte Menschen, und der Strukturwandel in der Branche hat den Zeitdruck noch erhöht. Nicht immer erhält ein Thema daher die Aufmerksamkeit, die es verdient. Wer ein öffentliches Anliegen hat, ringt damit automatisch in einem großen Chor um Gehör. Wann kann oder soll man eine Presseaussendung zu einem Thema machen, wann macht es sogar Sinn, an eine Pressekonferenz zu denken?

Bäck-Knapp: Wichtig ist: Presseaussendungen sollten Sie nur machen, wenn Sie wirklich etwas Neues zu erzählen haben. Auf keinen Fall sollte eine Presseinformation als reines Marketing- oder Verkaufsinstrument benutzt werden. Zwischen Presseaussendung und Pressekonferenz gibt es ja noch Abstufungen: Wichtig ist es, mit den für Sie relevanten JournalistInnen regelmäßigen Kontakt zu halten, Hintergrundgespräche anzubieten und auch beizeiten ein Pressefrühstück zu Themen zu machen, die etwas mehr Erklärungsbedarf benötigen als in einer Presseaussendung Platz hätte. Rechtsthemen sind ja nicht immer einfach und können häufig nicht nur mit wenigen Worten erklärt werden.

Manchmal gehen die Ereignisse natürlich auch den umgekehrten Weg: Eines Tages läutet das Telefon, und ein Journalist will etwas wissen. Dann soll es plötzlich ganz schnell gehen. Wie geht man als Berater generell mit Journalistenanfragen um?

Bäck-Knapp: 1. Schnell: Immer fragen, bis wann die Information gebraucht wird. Man muss nicht immer gleich antworten, aber immer zurückrufen.

2. Ehrlich: Niemals lügen, man muss aber nicht immer alles sagen – gerade bei heiklen Rechtsthemen oder gar Fällen wird das auch verstanden.

3. Doppelt hält besser: Oft hilft es, nach einem Gespräch/Interview die Antwort auch noch schriftlich nachzuschicken, gerade, wenn es um komplexe Themen geht.

Was sind aus Ihrer Sicht typische Fehler des Außenauftritts – was sollte man unbedingt vermeiden?

Bäck-Knapp: 1. Ein Außenauftritt muss nicht nur selber gefallen, sondern die Zielgruppe ansprechen.

2. Verspielte, grafisch schöne Websites, die aber die wichtigsten Informationen vermissen lassen.

3. Recht ist kompliziert, die Kommunikation dazu darf es aber nicht sein.

 

Link: EuP

 

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