Linz. Stahlriese voestalpine ist im internationalen Vergleich zwar klein, aber gut aufgestellt: voestalpine-Chef Wolfgang Eder hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2013/14 im Gegensatz zu Branchenführern wie ArcelorMittal oder ThyssenKrupp deutlich schwarze Zahlen geschrieben.
Konkret gab es bei einem leichten Umsatzrückgang um 3,1% auf 8,4 Milliarden Euro ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 1,01 Mrd. Euro. Das ist nur knapp unter Vorjahr (1,04 Mrd. EUR).
Das Betriebsergebnis (EBIT) lag laut Aussendung der voestalpine mit 573 Mio. EUR um 5,6% bzw. 34 Mio. EUR unter 2012/13. Die Margen seien weitgehend unverändert (EBITDA-Marge 12%, EBIT-Marge 6,8%). Für das Gesamtjahr rechnet die voestalpine mit einem leicht schwächeren Ergebnis (EBITDA, EBIT).
Die voestalpine-Aktie hat in den vergangenen 12 Monaten rund 24 Prozent zugelegt und ist damit laut WirtschaftsBlatt der beste Titel der Branche in Europa. Heuer ging es allerdings bisher abwärts mit dem voestalpine-Kurs.
Die Erwartungen
Die Erwartungen an die globale Konjunkturentwicklung haben sich in den letzten Monaten nur zum Teil erfüllt, hält die voestalpine fest: Daher sei auch die Ergebnisentwicklung des voestalpine-Konzerns in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2013/14 (1. April bis 31. Dezember 2013) noch von – leicht –rückläufiger Tendenz gekennzeichnet.
Mit dem dritten Geschäftsquartal sollte der konjunkturelle Wendepunkt aber erreicht sein, auch wenn ein Aufschwung auf breiter Front trotz spürbarer Impulse in einzelnen Branchen in Europa immer noch aussteht, heißt es weiter. „Für die nach wie vor schwierigen Rahmenbedingungen ist das Ergebnis des voestalpine-Konzerns sehr ordentlich ausgefallen“, so Eder zum Ergebnis.
„Breite Aufstellung“
Ein wesentlicher Grund dafür sei die breite geografische und branchenmäßige Aufstellung des Unternehmens. Während die endproduktnahen Divisionen Metal Forming und Metal Engineering im Jahresvergleich bei weitgehend stabilem Umsatz ergebnismäßig zulegen konnten, mussten die stärker werkstofforientierten Divisionen Special Steel und vor allem Steel Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis hinnehmen.
Mit der Kombination von Stahlerzeugung und -verarbeitung verfüge das Unternehmen darüber hinaus über eine vergleichsweise krisenresistente Wertschöpfungskette, wobei die zunehmende Verarbeitung auch anderer Werkstoffe wie Aluminium, Titan oder Kunststoffen eine zusätzliche Differenzierung gegenüber der Konkurrenz bedeute.
„Diese Entwicklung unterstreicht die Richtigkeit der vor rund 15 Jahren begonnenen und heute konsequenter als je zuvor umgesetzten Strategie der voestalpine-Gruppe. Wir werden weiter forciert in die Verlängerung der Wertschöpfungskette investieren und das Unternehmen bis 2020 noch viel stärker als bisher in einen Technologie- und Industriegüterkonzern weiterentwickeln. Wir werden aber schon alleine aus Qualitäts- und Technologiegründen auch zukünftig über eigene Stahlbasen verfügen“, so Eder.
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