Wien. Gerhard Roiss, Chef des börsenotierten österreichischen Energiekonzerns OMV, hat im 4. Quartal 2013 einen überraschend deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Das Betriebsergebnis (Ebit) sank von 956 auf 444 Millionen Euro.
Analysten hatten zwar einen Rückgang erwartet, laut Medienberichten im Konsens allerdings immer noch auf 589 Millionen Euro Ebit getippt. Laut OMV-Quartalsbericht wirkten sich vor allem Lieferausfälle in Libyen und im Jemen und ein schwaches Raffineriegeschäft aus. Trotz kräftiger Investitionen konnte der Verschuldungsgrad bei 30 Prozent gehalten werden, heißt es weiter.
An Positivem vermeldet die OMV u.a. auch einen starken Cashflow aus der Betriebstätigkeit von 4,1 Mrd. Euro (plus 8% verglichen mit dem Jahr 2012). Auch sei die Produktion in Rumänien 2013 zum ersten Mal seit der Petrom-Privatisierung 2004 im Jahresvergleich gesteigert worden.
Die neue Strategie
2013 sei für die OMV ein Jahr gewesen, in dem „wir bedeutende Fortschritte erzielt haben, uns von einem vorwiegend auf Downstream fokussierten integrierten Unternehmen in einen auf Upstream fokussierten integrierten Öl- und Gaskonzern umzuwandeln“, wird Roiss in der Aussendung zitiert. Trotz der Herausforderungen in Libyen und im Jemen, historisch niedrigen Raffineriemargen und schwachen Spotpreisen auf den Gasmärkten habe man „das Fundament für eine stark profitable Zukunft gelegt“.
Die Akquisition von Assets des Branchenplayers Statoil spiele dabei eine Schlüsselrolle. Finanziert wurde sie großteils durch die Reduktion des Working Capitals. Gleichzeitig habe man durch den Verkauf des 45%-Anteils am Raffinerieverbund Bayernoil einen weiteren wichtigen Schritt gesetzt.
Der Verschuldungsgrad per Jahresende bleibt, in Einklang mit dem langfristigen Ziel, bei 30%, so die OMV weiter. Trotz schwächerem Betriebsergebnis wird die Dividende laut Vorschlag des Vorstands von 1,20 auf 1,25 Euro erhöht.
Link: OMV